Nach mehrmonatigen Ermittlungen ist es nun der Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizeidirektion gelungen, in Reutlingen einen schwunghaften Handel mit mindestens 22 Kilogramm Marihuana im Verkaufswert von etwa 220.000 Euro aufzudecken. Die Ermittler nahmen am Dienstag (04.02.2014) in Reutlingen und Stuttgart insgesamt vier Personen fest, darunter auch den mutmaßlichen Drahtzieher der Bande. Zudem gelang es den Ermittlern zehn Kilogramm Marihuana und knapp 19.000 Euro Bargeld zu beschlagnahmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen wurden die Verdächtigen am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt, der jeweils Untersuchungshaft anordnete.
Drogenverkauf aus Asylbewerber-Unterkunft heraus
Seit mehreren Monaten häuften sich Hinweise darauf, dass örtliche Drogenkonsumenten in einer Reutlinger Unterkunft für Asylbewerber in der Carl-Zeiss-Straße Marihuana kaufen. Durch die weiteren polizeilichen Ermittlungen konnten unter anderem fünf Männer aus Gambia identifiziert werden, die durch den Verkauf des Rauschgifts im Raum Reutlingen zum großen Teil ihren Lebensunterhalt finanzierten. Bei dem mutmaßlichen Drahtzieher der illegalen Geschäfte handelt es sich um einen 36-jährigen Asylbewerber aus Gambia, dessen Freundin ihn tatkräftig unterstützte und ihre Stuttgarter Wohnung als Versteck für die Drogen zur Verfügung stellte. Seine Komplizen halfen beim Verkauf des Marihuanas an einen festen Kundenstamm, der aus Dealern und Konsumenten bestand.
Als die Ermittler am Dienstagabend in Stuttgart vor der Wohnung der Freundin eine aktuelle Drogenlieferung beobachten konnten, griffen sie zu. Ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) des Polizeipräsidiums Einsatz nahm den aus Nordrhein-Westfahlen stammenden 59-jährigen Kurier,den 36-jährigen Drahtzieher und seine 30-jährige Freundin vor deren Wohnung fest. Die Ermittler beschlagnahmten zudem zehn Kilogramm Marihuana sowie knapp 19.000 Euro Bargeld, das aus dem Verkauf von Drogen stammen dürfte. Bei der anschließenden Fahndung nach den mutmaßlichen Komplizen gelang es außerdem, einen 19-jährigen Gambier in Reutlingen festzunehmen. Zwei weitere, an dem Drogenhandel beteiligte Männer sind derzeit flüchtig. Sie werden mit Haftbefehl gesucht.
Gegen einen 50-jährigen Franzosen aus einer Reutlinger Kreisgemeinde, der in der Vergangenheit als Kurier fungiert haben soll, und einen 44-Jährigen, aus Gambia stammenden Deutschen aus Reutlingen, der für die finanziellen Angelegenheiten der Bande verantwortlich war, wurden ebenfalls Ermittlungsverfahren eingeleitet. Beide Männer befinden sich auf freiem Fuß.
Quelle: ots|Polizei