
Fast wortlos und mit vorgehaltener Pistole bedrohte ein maskierter Täter massiv einen Bankkunden, der an einem Automaten eines Geldinstitutes in der Neuhauser Straße in Tuttlingen Geld abgehoben hatte. Das Opfer übergab dem Vermummten das gerade abgehobene Bargeld in Höhe von mehreren hundert Euro.
Außerdem forderte der Täter den Autoschlüssel des Opfers, welchen er ebenfalls erhielt. Anschließend verließ der Täter den Vorraum der Bank und flüchtete mit dem Auto des Opfers in Richtung Tuttlinger Innenstadt.
Bereits einige Wochen zuvor kam es mit der gleichen Vorgehensweise zu zwei Raubdelikten in Zweigstellen der Bank sowohl in Spaichingen als auch Mühlheim an der Donau. Auch in dem aktuellen Fall war der handelnde Täter mit einer Staubschutzmaske, einer schwarzen Mütze und Sonnenbrille maskiert. In allen Fällen wurde der Täter als etwa 170 bis 180 Zentimeter groß und auffallend schlank beschrieben.
Das überfallene Opfer verständigte über den Notruf die Polizei, die sofort eine großräumige Fahndung nach Täter und Kleinwagen durch alle zur Verfügung stehenden Polizeikräfte einleitete.
Die Kriminalpolizei übernahm noch in der Nacht die weiteren Ermittlungen wegen des Vorwurfs der schweren räuberischen Erpressung.
Wenige Stunden nach dem Überfall stellte eine Polizeistreife das verlassene und bereits leicht zugeschneite Fahrzeug des Opfers in der Tuttlinger Innenstadt fest.
In diesem Zusammenhang ergab sich – untermauert durch Erkenntnisse der Kriminalpolizei aus den ersten Überfällen – ein Tatverdacht gegen zwei junge Männer.
Auf Anordnung des zuständigen Richters wurde deren Wohnung in den frühen Morgenstunden durchsucht. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Männer – wie bei der Tat – im Besitz einer Schusswaffe sind, wurden Kräfte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei Baden-Württemberg hinzugezogen. Da sich die Beweislage gegen die beiden Tatverdächtigen bislang nicht erhärten ließ, wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.
Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern derzeit an und gehen in alle Richtungen. Die Polizeidirektion Tuttlingen hat zur Aufklärung dieser Delikte eine Ermittlungsgruppe eingesetzt
Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe
Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang unter der Telefonnummer 07461/941-0 um Hinweise von Zeugen. Wichtig sind Zeugen, die Hinweise zu dem Überfall in der heutigen Nacht machen können. Aber insbesondere auch Verkehrsteilnehmer, denen der geraubte Pkw, ein silberfarbener Ford Focus, und dessen Insassen auf der Fahrstrecke in Richtung Innenstadt aufgefallen sind. Ebenfalls wichtig sind Hinweise welche die Identität des auf dem Foto abgebildeten vermummten Täters klären können.
Vorsicht bei Abhebungen am Geldautomat
Die Polizei weist mit Blick in Richtung der aktuellen Raubdelikte auf eine besondere Vorsicht und vor allem erhöhte Aufmerksamkeit bei der Nutzung von Geldautomaten außerhalb der regulären Bankzeiten hin. Es kann nicht ausgeschlossen werden – bzw. scheint vielmehr wahrscheinlich – dass der oder die Unbekannten vor der Tat die Zweigstellen der Banken, das Umfeld oder auch Kunden beim Betreten maskiert oder möglicherweise aber auch unmaskiert beobachtet.
Die Polizei empfiehlt in diesem Zusammenhang: Gehen Sie soweit möglich – insbesondere außerhalb der üblichen Bankzeiten – nicht alleine zum Geldabheben und suchen Sie sich Begleitung, beziehungsweise einen stärker frequentierten Automaten. Verständigen Sie bitte umgehend die Polizei, wenn Ihnen Personen oder Fahrzeuge verdächtig oder auffällig vorkommen.