Heidenheim | Nachdem es am gestrigen Donnerstagmittag zu einer Schussabgabe auf zwei Männer in der Heidenheimer Innenstadt kam – wir berichteten -, konnten Polizeibeamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) drei Tatverdächtige festnehmen. Der 25-Jährige und der 29-Jährige sind am Donnerstag ersten Ermittlungen zufolge gezielt niedergeschossen und schwerverletzt verletzt worden, teilte die Polizei mit.
Nachdem die drei Tatverdächtigen mit einem dunklen Auto geflohen waren, leitete die Polizei in Baden-Württemberg eine Großfahndung ein. Im Zuge dieser dann der erste Ermittlungserfolg: Zwei der Tatverdächtigen wurden kurze Zeit nach der Tat in Giengen festgenommen. Sie waren mit dem bei der Tat verwendeten Fluchtauto unterwegs.
Ermittler sicherten am Tatort über Stunden Spuren:
In den Abendstunden stürmten SEK-Beamte eine Wohnung in Giengen und konnten den dritten mutmaßlichen Täter festnehmen. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen prüft derzeit bei allen drei Beschuldigten die Haftfrage. „Gegen die 23, 25 und 30 Jahre alten Männer laufen umfangreiche Ermittlungen“, erklärte Polizeisprecher Uwe Krause. Das Trio soll der Rockergruppe Black Jackets angehören.
Bei weiteren Durchsuchungsmaßnahmen mehrerer Wohnungen im Raum Heidenheim und Giengen, wurden zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sichergestellt.
Streit unter Rockern
Nach derzeitigem Ermittlungsstand trafen die beteiligten Personen gegen 13 Uhr in einem Geschäft in der Clichystraße aufeinander. Hintergrund war ein seit einiger Zeit schwelender Streit. Die Personen verließen das Geschäft, um die Angelegenheit auf der Straße zu klären. Hier kam es zu einem Streitgespräch, in dessen Verlauf einer der Beteiligten unvermittelt eine Schusswaffe zog und vier Schüsse auf die Kontrahenten abgab. Der 29-Jährige wurde von drei Schüssen im Bereich des Oberkörpers getroffen, der 25-Jährige von einem Schuss in den Bauchraum. Beide Männer schweben noch in Lebensgefahr und befinden sich in Kliniken.
Am Abend versammelten sich vor einem Krankenhaus rund 60 Personen aus dem Bekanntenkreis der beiden Verletzen, die der Rockervereinigung United Tribuns zuzuordnen sind. Die Polizei zeigte mit starken Polizeikräften Präsenz und führte umfangreiche Kontrollen durch, bei denen ebenfalls Hieb- und Stichwaffen aufgefunden und sichergestellt wurden. Nicht auszuschließenden weiteren Auseinandersetzungen begegnet die Polizei mit weiterer verstärkter Präsenz und Kontrollmaßnahmen.