Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler, soll der Beschuldigte gegen 18.30 Uhr eine Bewohnerin des Mehrfamilienhauses mit einer Armbrust bedroht und sich anschließend in sein Appartement verschanzt haben.
Die 20-jährige Frau verständigte in der Zwischenzeit die Polizei und schilderte den Vorfall. Umgehend wurden zahlreiche Polizeikräfte zu dem Mehrfamilienhaus geschickt und versuchten vergeblich mit dem 52-Jährigen Kontakt aufzunehmen.
Metallpfeil durchdringt SEK-Schutzkleidung nicht
Da von dem Mann eine Gefährdung für sich selbst und andere Personen nicht ausgeschlossen war, wurde ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei hinzugezogen. Durch die gewaltsame Öffnung der Wohnungstür verschafften sich die SE-Kräfte Zutritt zur Wohnung. Der Beschuldigte hatte sich jedoch in einem Raum innerhalb der Wohnung verbarrikadiert, so dass auch diese Tür gewaltsam geöffnet werden musste. Als die Tür aufsprang, schoss der 52-Jährige unvermittelt aus der Pistolenarmbrust einen Metallpfeil – kann schwere oder tödliche Verletzungen hervorrufen – auf einen SEK-Polizisten ab.
Der Beamte wurde im Brustbereich getroffen, blieb aber aufgrund seiner Schutzkleidung unverletzt.
Die Einsatzkräfte überwältigten den Mann und nahmen ihn fest.
Aufgrund seines psychischen Zustandes wurde der Beschuldigte vorläufig in einer Fachklinik untergebracht und die Staatsanwaltschaft beantragte einen Unterbringungsbefehl. Das Fachkommissariat der Kriminalpolizei Erlangen hat die Ermittlungen wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes übernommen.
[ad id=“12091″]Im Rahmen der Einsatz-Nachbesprechung wird geklärt werden müssen, ob die taktische Vorgehensweise hätte anders gewählt werden können. Auch wieso der 52-jährige Schütze nach der Türöffnung überhaupt die Möglichkeit hatte, den Schuss auf den Beamten abzugeben und ihn treffen konnte.
Wir wünschen dem SEK-Beamten eine schnelle Ver- und Aufarbeitung des Einsatzes.