
Memmingen – Am heutigen Dienstagmittag (22.05.2012) haben Schüler der Lindenschule im schwäbischen Memmingen einen Schüler der 8. Klasse gesehen, der im Besitz von zwei Schusswaffen gewesen war. Im Eingangsbereich der Mittelschule soll laut Zeuge ein Schuss gefallen sein.
Die Schulleitung informierte umgehend die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich ca. 280 Schülerinnen und Schüler sowie eine nicht bekannte Anzahl von Lehrern in der Schule, die mit wiederholten Lautsprecherdurchsagen aufgefordert wurden, die Klassenzimmer nicht zu verlassen. Die Klassenzimmer wurden von den jeweiligen Lehrkräften von innen versperrt.
Aufgrund der Mitteilung haben sich eine Vielzahl von Einsatzkräften der Polizei und des Rettungsdiensts zur Schule begeben. Die alarmierten Einsatzkräfte der Polizei begaben sich mit dem Eintreffen direkt in das Schulgebäude sicherten und durchsuchten konzertiert alle Räumlichkeiten. Parallel zu der Durchsuchungsaktion wurden die Schüler und Lehrer evakuiert und einer Betreuung bzw. den Eltern oder Erziehungsberechtigten zugeführt. Personen wurden nicht verletzt.
Ein angefordertes Spezialeinsatzkommando (SEK) traf gegen ca. 14:00 Uhr ein und durchsuchte das Gebäude vollständig.
Die Durchsuchung der Schule durch das SEK verlief ergebnislos, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Der mutmaßlich bewaffnete 14-jährige Schüler, der zwischenzeitlich namentlich verifiziert werden konnte befand sich zum Zeitpunkt der Durchsuchungsmaßnahmen nicht mehr in bzw. an der Schule.
Während in der Lindenschule bereits Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt wurden, fahndeten starke Polizeikräfte mit Nachdruck nach dem 14-jährigen Jungen.
Einem Polizeisprecher zufolge, hat die Polizei den 14-jährigen Schützen gegen 17:30 Uhr an einem Sportplatz gestellt, wo er in einer Hütte saß. Dort hielt er sich eine Waffe an den Kopf und schoß in Richtung der Polizeikräfte. Eine Verhandlungsgruppe (VG) und das SEK befanden sich am Einsatzort. Eine äußere Absperrung wurde durch Polizeikräfte aufgebaut, wodurch ein Ortswechsel des Jungen sowie die Gefährdung von Unbeteiligten verhindert werden konnte. Die Polizeibeamten der Verhandlungsgruppe nahmen mit dem Jungen Kontakt auf und versuchten ihn zur Aufgabe zu bewegen.
Um 20:10 Uhr gab der 14-Jährige auf und konnte durch die Spezialkräfte festgenommen werden. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Da der Jugendliche strafmündig ist wurde bereits Haftbefehl erlassen. Die weiteren Ermittlungen der Polizei dauern an.