Regensburg – Am heutigen Dienstag (28.02.2012), ab 06:00 Uhr durchsuchten ca. 1.500 Einsatzkräfte der Polizei 58 Objekte in den bayerischen Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern sowie in Rheinland-Pfalz. Bislang konnte bereits eine Vielzahl von Waffen, verbotenen Gegenständen und Betäubungsmitteln aufgefunden und sichergestellt bzw. beschlagnahmt werden.
An den Durchsuchungsmaßnahmen waren insgesamt sechs Staatsanwältinnen und Staatsanwälte der Staatsanwaltschaft Regensburg, sowie mehrere Spezialiensatzkommandos (SEK) beteiligt.
Intensive Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg und der Staatsanwaltschaft Regensburg erbrachten in den letzten Wochen verlässliche Erkenntnisse zu illegalem Waffen- und Betäubungsmittelbesitz durch mehrere Personen.
Aus diesem Grund wurden heute in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg, die bei der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Regensburg zahlreiche Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse erwirkt hatte, insgesamt 56 Objekte (Wohnungen und Häuser, teilweise mit Nebengebäuden) in der Oberpfalz und in Niederbayern sowie zwei Objekte im Großraum Trier durchsucht.
Aufgrund der Anzahl der Durchsuchungsobjekte wie der Weiträumigkeit einiger Objekte waren ca. 1.500 Polizeibeamtinnen und -beamte an den zeitlich wie örtlich stark konzertierten Aktionen beteiligt. Unter Berücksichtigung der Gefährdungslage mussten auch Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern an dem Einsatz beteiligt werden, darunter auch Spezialeinsatzkommandos (SEK’s) und Beamte der Technischen Sondergruppe (TSG) des Bayerischen Landeskriminalamtes, die speziell für das Erkennen bzw. Entschärfen von explosionsgefährlichen Gegenständen ausgebildet sind. Auch waren mehrere Polizeidiensthunde eingesetzt, die speziell zum Aufspüren von Sprengstoff abgerichtet wurden.
Die Einsatzkräfte drangen zeitgleich um 06:00 Uhr in die Zielobjekte ein und durchsuchten diese. Ebenfalls durchsucht wurden die angetroffenen Personen. Dabei wurden die Einsatzkräfte in bislang 26 Objekten fündig. In ihnen wurden Waffen, darunter auch solche, die rechtlich als Kriegswaffen einzustufen sein könnten, viele verbotene Gegenstände wie Schlagringe, Wurfsterne und Butterflymesser, Munition in beachtlicher Menge sowie Betäubungsmittel unterschiedlicher Qualität und Quantität aufgefundenen und sichergestellt.
Wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Waffen- bzw. Kriegswaffenkontrollgesetz sowie gegen das Betäubungsmittelgesetz wurden bislang 7 Personen festgenommen. Nach Abschluss der Durchsuchungsaktionen werden die aufgefundenen Waffen und die sichergestellten Rauschgiftmengen von Spezialisten begutachtet, um über deren waffen- bzw. betäubungsmittelrechtliche Einordnung entscheiden zu können.
Die Auswertung der sichergestellten Beweisgegenstände und die Vernehmung von Beschuldigten und Zeugen werden erwartungsgemäß längere Zeit in Anspruch nehmen.
Update 29.02.2012:
Großangelegte Durchsuchungsaktion war von Erfolg gekrönt- Mehrere Personen festgenommen, Waffen und Rauschgift sichergestellt
Wie bereits gestern mitgeteilt, durchsuchten am 28.02.2012, ab 06.00 Uhr, ca. 1500 Einsatzkräfte der Polizei 58 Objekte in den Regierungsbezirken Oberpfalz und Niederbayern sowie in Rheinland-Pfalz. Es wurden eine Vielzahl von Waffen, verbotenen Gegenständen und Betäubungsmitteln sichergestellt. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen.
Von den 58 durchsuchten Objekten befinden sich 16 im Bereich des Regierungsbezirkes Niederbayern. Und zwar im Großraum Kelheim, im Bereich Straubing sowie im Großraum Passau. In insgesamt 5 Objekten wurden die Einsatzkräfte fündig und stellten ca. 100 Lang- und Kurzwaffen, mehrere Dosen Schwarzpulver, mehrere Tausend Schuss Munition sowie diverse, verbotene Gegenstände wie z. B. Butterflymesser sicher. Zudem wurde eine geringe Menge Rauschgift sichergestellt.
In der Oberpfalz fanden die Durchsuchungen in erster Linie im Stadtgebiet bzw. im Umland von Regensburg statt. In insgesamt 33 Objekten fanden die Einsatzkräfte hier Gegenstände auf, die sie sicherstellten. Darunter ca. 80 Lang- und Kurzwaffen, mehrere sog. Pumpguns, mehrere Maschinenpistolen, ein Maschinengewehr, mehrere Tausend Schuss Munition sowie verbotene Gegenstände (z.B. Schlagringe und Teleskopschlagstöcke). Zudem wurden mehrere Schiesskugelschreiber aufgefunden. Auch fanden die Beamtinnen und Beamten Rauschgift im dreistelligen Grammbereich.
Bei den beiden Objekten im Großraum Trier wurden ebenfalls mehrere Kurz- und Langwaffen sowie eine größere Menge an Munition sichergestellt.
Mehrere Wochen evtl. sogar Monate wird es in Anspruch nehmen, bis die Waffen dahingehend eingeordnet werden können, ob es sich um voll funktionsfähige Waffen handelt.
Insgesamt wurden bei der Aktion 11 Personen vorläufig festgenommen. Es handelt sich dabei um 10 Männer, sowie eine Frau. Die Personen sind zwischen 25 und 71 Jahren alt. 5 Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. 6 Personen, darunter auch die Frau, werden heute der Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Regensburg vorgeführt. Diese Personen wurde alle an Objekten im Großraum Regensburg festgenommen. Den Personen werden in erster Linie Verstöße gegen das Waffen- bzw. Betäubungsmittelgesetz zu Last gelegt.
Unter den Festgenommenen bzw. unter den Personen, in deren Anwesen durchsucht wurde, befinden sich auch Mitglieder von Motorradclubs bzw. Personen, die der rechten Szene nahe stehen. Jedoch gibt es bislang keinerlei Erkenntnisse darauf, dass die Waffen für politisch motivierte Gewalttaten bzw. andere Straftaten verwendet werden sollten.
Bezüglich der Haftentscheidungen wird entsprechend nachberichtet.