Berlin | Am frühen Mittwochmorgen konnten Einsatzkräfte der Polizei Berlin im Rahmen von Durchsuchungsmaßnahmen einer Bande, wegen des bewaffneten bandenmäßigen Rauschgifthandels, das Handwerk legen. An insgesamt sechs Anschriften nahmen die Beamten des Polizeilichen Staatsschutzes mit Unterstützung von Spezialeinheiten und Spezialkräften einer Beweissicherungs- und Festnahmeineineit (BFE), sowie unterstützt durch eine Einsatzhunderschaft insgesamt neun Männer fest. „Vier davon sind dem gewaltbereiten islamistischen Spektrum zuzuordnen„, teilte die Berliner Polizei mit.
SEK durchsucht Steakrestaurant
[ihc-hide-content ihc_mb_type=“block“ ihc_mb_who=“reg,unreg“ ihc_mb_template=“3″ ]Im Bezirk Mariendorf durchsuchten Beamte des Spezialeinsatzkommando (SEK) sowie BFE Kräfte ein kürzlich erst wiedereröffnetes Steakrestaurant sowie eine Wohnung. Auch ein im selben Gebäude ansässiger Club soll zum Firmengeflecht der festgenommen Verdächtigen gehören. Die Bande soll nach Angaben der Staatsanwaltschft mit Kokain, Haschisch und Ecstasy gehandelt haben. Der Drogenhandel war der Grund für die Ermittlungen der Polizei und der Generalstaatsanwaltschaft Berlin – nicht die islamistische Ausrichtung von vier der Festgenommenen. „Das zeigt aber, dass die Grenzen fließend sind„, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

In der Vergangenheit nutzten potenzielle Islamisten den Drogenhandel auch zur Beschaffung von Geld für ihre Aktivitäten. Andererseits geraten junge Kleinkriminelle und Drogenhändler so immer wieder an islamistische Prediger. Auch der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt war sowohl in der islamistischen Szene als auch im Drogenhandel aktiv gewesen. Bei ihm hatte die Polizei allerdings zunächst im islamistischen Spektrum ermittelt. Erst später fiel den Beamten auf, dass Amri auch Drogen verkaufte.
Die festgenommenen Männer im Alter von etwa 17 und 41 Jahren stammen aus dem Irak und Syrien. Bei dem Jüngsten ist derzeit noch unklar, ob er nicht doch schon volljährig ist.
An zwei der Aufenthaltsanschriften fanden die Polizisten diverse Beweismittel wie elektronische Geräte, Betäubungsmittel und Waffen. Alle Beweismittel wurden beschlagnahmt und bedürfen noch einer weiteren Auswertung. Die Ermittlungen dauern an.
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