Potsdam/Köln | Einsatzkräfte der Brandenburger Polizei durchsuchten in den frühen Morgenstunden insgesamt 12 Objekte in Brandenburg und Berlin. Hintergrund der Durchsuchungsmaßnahmen unter Beteiligung von Spezialeinsatzkräften (SEK) sind Ermittlungen gegen eine Tätergruppierung, die im Verdacht steht, an mehreren Sprengungen von Geldautomaten im Land Brandenburg, Berlin und Thüringen in den letzten beiden Jahren beteiligt gewesen zu sein. Ziel des Einsatzes waren die Sicherstellung von tatrelevanten Gegenständen sowie das Auffinden von Beweismitteln.
Die Ermittlungen richten sich gegen eine insgesamt fünfköpfige deutsche Tätergruppierung im Alter von 20 bis 41 Jahren. Zwei der fünf Beschuldigten sind bereits seit August 2016 inhaftiert. Nach dem fünften Beschuldigten wird derzeit gefahndet.
Nach der Zunahme von Geldautomatensprengungen, insbesondere in Südbrandenburg bildete das Polizeipräsidium Potsdam am 12.10.2016 die besondere Aufbauorganisation „BAO Fläming“. Das 10-köpfige Ermittlerteam führt die Ermittlungen gegen bandenmäßig organisierte Tätergruppen, welche professionell länderübergreifend agieren. Die Kriminalisten der „BAO Fläming“ ermitteln in insgesamt 37 Angriffen auf Geldautomaten in den vergangenen zwei Jahren in Brandenburg sowie weitere Taten in sechs Bundesländern.
„Den Beschuldigten ordnen wir insgesamt 14 Taten zu, davon 11 in Brandenburg und 3 in Berlin im vergangenen Jahr„, so ein Polizeisprecher. Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke stellte heute in Potsdam fest: „Mit hartnäckiger kriminalistischer Arbeit ist es uns nun heute gelungen, Berufskriminelle festzunehmen, die die Bevölkerung mit ihren Taten verunsichert und hohe Sachschäden angerichtet haben.“
An dem Einsatz waren 250 Polizisten aus Brandenburg und den Ländern Berlin, Hessen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt.
Bei den heutigen Durchsuchungen fanden die Polizisten umfangreiches Beweismaterial, welches nun ausgewertet wird, so z.B. Computertechnik, Mobilfunkgeräte, mehrere Hundert Euro Bargeld und Einbruchswerkzeug.
Fünf Festnahmen nach versuchter Geldautomatensprengung
Auch der Polizei Köln gelang es vor knapp drei Wochen (21./22. Februar) fünf Tatverdächtige nach einer versuchten Geldautomatensprengung in Hagen festzunehmen. Zwei der mutmaßlichen Täter hatten kurz nach 3.30 Uhr versucht, den Geldautomaten einer Bank im Hagener Stadtteil Vorhalle zu sprengen. Zu einer Explosion des vorbereiteten Gasgemischs kam es jedoch nicht. Polizeibeamte eines Spezialeinsatzkommandos hatten die Täter beobachtet und griffen schließlich zu.
SEK-Beamter bei Festnahme leicht verletzt
Bei der Festnahme wurde einer der Tatverdächtigen und ein SEK-Beamter durch einen Diensthund leicht verletzt. Im Anschluss an deren Festnahme am Hagener Tatort wurden drei weitere Tatverdächtige, die der gleichen Tätergruppierung zugerechnet werden, in einem Parkhaus in Duisburg ebenfalls durch SEK-Kräfte festgenommen, teilte die Polizei Köln mit. Bei allen Festgenommenen handelt es sich um niederländische Staatsbürger, die offenbar regelmäßig zur Tatausführung ins Bundesgebiet einreisten.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand von Polizei und Staatsanwaltschaft können der Bande etwa ein Dutzend Taten zugerechnet werden.