Stade – In der Nacht von Montag auf Dienstag dieser Woche drangen zwei bis dahin Unbekannte in Jork in ein Einfamilienhaus ein, nachdem sie zuvor ein Fenster „aufgebohrt“ hatten. Bei dem Einbruch entwendeten die Täter zwei Autoschlüssel und die dazugehörigen KFZ aus einem Carport. Mit dem Toyota-Landcruiser-Geländewagen und dem Opel-Corsa machten sich die Täter anschließend aus dem Staub, in diesem Fall allerdings ohne mit der Polizei zu rechnen.
Spezialermittler des Fachkommissariates „Bandenkriminalität“ der Zentralen Kriminalinspektion Lüneburg konnten mit Unterstützung von MEK-Beamten aus Hannover in der Nacht zum 26.07.11 auf der BAB A 24 im Bereich Mecklenburg-Vorpommern drei Männer im Alter von 23, 29 und 34 Jahren festnehmen und zwei KFZ sicherstellen.
Die aus Polen stammenden Täter waren mit den beiden in Jork entwendeten Autos auf dem Weg in ihre Heimat.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen kommen die Täter für weitere Taten in betracht. Seit Herbst 2010, nach einer Tat in Salzhausen, Landkreis Harburg, sind die Ermittler des FK „Banden“ aus Lüneburg ihnen auf der Spur. Jetzt gelang die Festnahme.
Die Täter sahen sich meistens einen Tag bzw. eine Nacht vor der eigentlichen Tatausführung die Örtlichkeiten bzw. Tatobjekte (Wohnhäuser) an. Der Einbruch erfolgte überwiegend als sog. „Bohrtat“, d.h. die Täter bohrten ein Loch in den Holz- bzw. Kunststoffrahmen der Terrassentür oder eines Fensters und konnten dann den Tür/-Fenstergriff betätigen. Dies gelang ihnen bei abschließbaren Griffen jedoch nicht, was einen guten Schutz vor derartigen Aufbrüchen darstellt.
Die Täter wurden zwischenzeitlich in Lüneburg einem Haftrichter vorgeführt. Gegen alle Drei wurde ein Haftbefehl erlassen. Sie wurden danach in verschiedene Gefängnisse in Niedersachsen eingeliefert.
Die Ermittler werfen ihnen noch mindestens 5 weitere Taten vor, u. a. in Westergellersen, Landkreis Lüneburg, im Mai dieses Jahres.
Für die Polizei von Nutzen sind Zeugenhinweise in Bezug auf verdächtige Fahrzeuge, welche langsam durch die Wohngebiete fahren, um „interessante“ Wohnhäuser u. KFZ zu erkennen. Bei derartigen Feststellungen sollte man sich das Kennzeichen notieren u. entwendeter umgehend die Polizei informieren oder aber den Notizzettel mit dem Kennzeichen einige Tage aufbewahren, da auf Grund Urlaubszeit nicht immer sofort ein Wohnhauseinbruch bemerkt wird, rät Rainer Bohmbach von der Polizeiinspektion Stade.