Am gestrigen Nachmittag, gegen 15 Uhr, entfernte sich ein 83-Jähriger mit unbekanntem Ziel aus einer Klinik in Gütersloh, woraufhin umgehend die Polizei in Gütersloh in Kenntnis gesetzt wurde. Der an Demenz erkrankte Mann wurde am Vortag in die Klinik des Landschaftsverbands-Westfalen-Lippe (LWL) zwangseingewiesen.
Eine Streifenwagenbesatzung der Polizei wurde an die Wohnanschrift in der Elisabethstraße in Schloß Holte-Stukenbrock entsandt.
Auf Klingeln und Klopfen der Polizeibeamten reagierte in der Wohnung niemand. Allerdings hörten die Beamten wie die Wohnungstür von innen verschlossen und der Türriegel vorgeschoben wurde. Eine Kommunikation mit dem Mann kam nicht zustande.
Polizeiliche Ermittlungen, die parallel stattfanden, ergaben dann jedoch, dass der 83-Jährige im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist. Diese hatte er allerdings als verloren gemeldet. Da jedoch nicht abschließend geklärt werden konnte, ob dem tatsächlich so war, mussten die eingesetzten Polizeibeamten zunächst davon ausgehen, dass der ältere Mann möglicherweise doch noch im Besitz der Waffe war. Eine somit bestehende konkrete Gefährdung des Mannes selbst -aufgrund seiner Krankheit und seiner momentanen Lebensumstände- und eine Gefährdung der eingesetzten Polizeibeamten konnte damit nicht abschließend ausgeschlossen werden.
Aus diesem Grunde wurden Spezialeinheiten der Polizei Bielefeld hinzugezogen, die um 17.45 Uhr am Einsatzort erschienen. Gegen 18.40 Uhr öffnete der demente Mann schließlich selbständig die Tür. Eine Schusswaffe wurde nach einer ersten Inaugenscheinnahme des Einsatzortes nicht aufgefunden, wie ein Polizeisprecher sagte. Die weiteren Ermittlungen dazu dauern jedoch an.
Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für den Mann selbst oder die eingesetzten Kräfte.
Der 83-Jährige wurde nach einer ersten Untersuchung in seiner Wohnung mit einem Rettungswagen zurück in die LWL-Klinik nach Gütersloh gebracht.