
Düsseldorf | Am Freitag (28.02.2014) kam es zu einem Großeinsatz der Polizei NRW nachdem ein Mann zwei Personen tötete und weitere verletzte.
Gegen 11.30 Uhr wurde die Polizei über den Notruf informiert, dass es in einer Rechtsanwaltskanzlei im Höherweg einen Überfall gegeben habe und es brennen würde. Der Täter sei bewaffnet und auf der Flucht. Umgehend wurde zahlreiche Polizeikräfte, darunter auch Spezialeinheiten sowie die Feuerwehr zum Einsatzort geschickt.
Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, fanden Polizeibeamte eine weibliche Leiche, die durch die Flammen jedoch stark entstellt ist. Ob es sich dabei um die Rechtsanwältin handelt, wollte die Polizei bislang noch nicht bestätigen. Auch fanden die Beamten einen schwer verletzten Mann.
Wie der Polizeiführer auf einer Pressekonferenz sagte, ging die Polizei zunächst von einer Amoklage aus. Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) durchsuchten daraufhin das weitläufige Gebäude in dem auch der ADAC sowie das Straßenverkehrsamt untergebracht sind. Raum für Raum mussten sich die SE Kräfte mit Rammen vorarbeiten.
Einsatzhundertschaften der Polizei sicherten derweilen das Gebiet rund um den Einsatzort ab. Ein Polizeihubschrauber war ebenfalls im Einsatz um den flüchtigen Täter ausfindig zu machen.
Durch einen leicht verletzten Mitarbeiter der Kanzlei erfuhr die Polizei um wen es sich bei dem Täter handelte. Der in Shangai geborene 48-jährige Familienvater Yanquing T., der in Düsseldorf lebt. Dieser trat bereits polizeilich in Erscheinung, nachdem er einen Nachbarn mit einer Gartenharke auf den Kopf geschlagen hatte. Im vergangen Jahr wurde zu der Tat eine Freiheitsstrafe in eine Bewährungsstrafe umgewandelt.
Laut einem Polizeisprecher hatte der Täter auch eine gerichtliche Auseinandersetzung mit der Rechtsanwaltskanzlei gehabt, bei der er sich von den Anwälten nicht richtig vertreten gefühlt hat. Ob es sich bei der Kanzlei in Erkrath um die „Gegenseite“ des Verfahrens handelt ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Spezialkräfte der Polizei observierten in Düsseldorf den Kindergarten, aus dem der Verdächtige häufig eines seiner beiden Kinder abholt. Außerdem drangen SEK Beamte in die Wohnung des 48-Jährigen ein, stoßen dabei aber nur auf seine Frau und sein zweites Kind.
Gegen 13.00 Uhr erreicht die Polizei dann die Meldung das in Erkrath im Stadtteil Unterfeldhaus – rund neun Kilometer vom ersten Tatort entfernt – Schüsse in einer Anwaltskanzlei gefallen seien. Außerdem wurde Feuer gelegt.
Wieder dringen SEK Beamte in das Gebäude ein und durchsuchen das Haus. Dabei finden sie eine getötete 50-jährige Rechtsanwaltsgehilfin und einen schwer verletzten 31-jährigen Anwalt.
Für zusätzliche Verwirrung sorgt ein Hinweis, an einem Stadion habe der Mann zwei weitere Menschen getötet. Eine Falschmeldung, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Weiterhin fehlte vom Täter jede Spur, bis kurz darauf eine Meldung aus Goch – Kreis Kleve – die Polizei erreichte. Dort drang der 48-jährige in eine Pizzeria eines ehemaligen Mitarbeiters ein und verletzte zwei Kinder mit einer Gaswaffe. In dem Restaurant kann der Täter anschließend überwältigt und festgenommen werden. Gegenüber den Polizeibeamten räumte er die Tat ein.
Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse zum Tatmotiv. Der Mann soll am morgigen Samstag einem Haftrichter in Düsseldorf vorgeführt werden. Die weiteren Ermittlungen dauern an.