
Dillingen – Waffenexperten des Landeskriminalamtes (LKA) Saarlands haben gestern (17.08.2011) in der Wohnung eines 52-jährigen Mannes mehrere Schusswaffen und Munition sichergestellt. Die Gegenstände hatte der Mann an Kriegsschauplätzen des 2. Weltkrieges aufgespürt und zu Hause aufbewahrt.
Auf die Spur des 52-Jährigen kamen die Ermittler des LKA durch eine Anzeige aus dem Umfeld des Dillingers.
Als gestern Spezialisten des LKA die Wohnung des Mannes aufsuchten, stießen die Beamten auf eine umfangreiche Militaria-Sammlung. Der Frührentner hatte nach einer ersten Einschätzung über mehrere Jahre aus Sammelleidenschaft Waffen, Waffenteile, Munition, Orden und sonstige Gegenstände aus dem 2. Weltkrieg zu einem kleinen Privatmuseum angesammelt. Viele der Teile hatte er an Orten von Kampfhandlungen des 2. Weltkrieges ausgegraben. Die Ermittler stellten drei Gewehre, zwei Pistolen, mehrere Granaten und Infanteriemunition aller Kaliber, darunter auch panzerbrechende Geschosse, sicher. Sie gehen davon aus, dass die Schusswaffen funktionsfähig sind und damit den Vorschriften des Waffengesetzes unterliegen (Erlaubnispflicht zum Besitz).
Der 52-Jährige hatte einen Teil der Munition selbst entschärft. Der 52-Jährige muss sich nun wegen Verstößen gegen das Waffengesetz und das Sprengstoffgesetz verantworten.
WARNUNG DES LKA SAARLAND
Die Waffenexperten des LKA warnen eindringlich vor solchen Handlungen. Da Fundmunition aus dem 2. Weltkrieg wie im vorliegenden Fall viele Jahre Witterungseinflüssen ausgesetzt ist bzw. in der Erde liegt, geht eine große Gefahr von ihr aus. Selbst Hand an solche Munition zu legen, um sie zu entschärfen, kann fatale Wirkungen haben. Bereits kleinste Erschütterungen, z. B. beim Fallenlassen oder bei der mechanischen Bearbeitung genügen oftmals, um eine Explosion auszulösen. Die Folgen hiervon kann sich jeder selbst ausmalen.