Köln – Für den heutigen Mittwoch (09.11.2011) plante die Polizei und Staatsanwaltschaft Köln eine großangelegte Durchsuchungsaktion, die erfolgreich abgelaufen ist. In den frühen Morgenstunden drangen Ermittler der Polizei Köln mit Unterstützung von Spezialeinheiten in Wohnungen von Mitgliedern der Rockervereinigung „Red Army Cologne“ ein. Den führenden Köpfen dieses Supporterclubs der Hells Angels wird räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung, Drogen- und Menschenhandel zur Last gelegt.
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln bereits seit November 2010 gegen Mitglieder aus der Führungsebene des Rockerclubs. Den Beschuldigten wird unter anderem vorgeworfen, wirtschaftlich Einfluss auf den Kölner Straßenstrich genommen zu haben. Es liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass die beschuldigten Rocker selbst sechs Wohnwagen für 100 Euro pro Tag an Prostituierte vermietetet und so im Zeitraum eines Jahres rund 200.000 Euro an der Steuer vorbei erwirtschaftetet haben.
Bei den Durchsuchungen in insgesamt 18 Objekten entstand lediglich Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt.
Im Zuge der Durchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler neben kleinen Mengen Kokain und Marihuana einen Totschläger, ein Würgeholz, Schlagringe sowie mehrere verbotene Messer.
Mit den Maßnahmen machen Staatsanwaltschaft und Polizei deutlich, dass Straftaten aus dem Rockermilieu konsequent verfolgt werden. Dies belegen auch intensive Kontrollen der Polizei in jüngerer Vergangenheit. Durch frühzeitiges Einschreiten hat die Polizei insbesondere im Bereich der Kölner Innenstadt-Ringe Auseinandersetzungen verfeindeter Rockergruppen unterbunden. „Wir werden alles tun, um auch in Zukunft Gewalt und Straftaten aus diesem Milieu zu unterbinden“, sagte Kriminaldirektor Klaus-Stephan Becker heute in Köln. Becker ist als Leiter „Organisierte Kriminalität“ auch für die Beobachtung der Rockerszene zuständig.