Schöneiche – Am heutigen Montag (21.02.2011) rief die Mutter eines 16-jährigen Jungen um 09:12 Uhr die Polizei zu Hilfe, da es zwischen ihr und ihrem Sohn zu einem schweren Streit gekommen war.
Die Mutter berichtete, dass der Sohn nach einem heftigem Wortwechsel zu einem Küchenmesser gegriffen hatte und der Mutter damit droht, sich selbst zu verletzten. Die Mutter verließ daraufhin das Haus und rief die Polizei.
Wenig später erreichte eine Polizeistreife das Haus. Die Polizisten gingen hinein und sahen den 16-Jährigen mit einer Waffe in der Hand. Die Beamten forderten ihn auf, die Waffe zu Boden zu legen. Als der Jugendliche dem nicht nachkam, zogen sich die Polizisten aus dem Haus zurück und riefen Unterstützung.
Insgesamt 55 Polizeibeamte, ein Hubschrauber, die Verhandlungsgruppe (VG) und das SEK waren an dem Einsatz beteiligt. Der 16-Jährige stieg auf das Dach des Hauses (zweistöckiges Wohnhaus mit Flachdach in der Schöneicher Straße), er hatte noch immer die Schusswaffe in der Hand. Die Beamten der Verhandlungsgruppe nahmen mehrfach Kontakt mit dem Jugendlichen auf, er ließ sich jedoch nicht dazu bewegen, die Waffe aus der Hand zu legen. Um die Beamten auf Abstand zu halten, schoss er mehrfach in die Luft (keine gezielten Schüsse!).
Die Beamten des SEK näherten sich schließlich dem Jugendlichen, sie hielten sich im Haus auf und waren bereit, auf das Dach zu steigen. Um 12.40 Uhr verließ der 16-Jährige aus eigenem Antrieb das Dach und ging in die darunterliegenden Räume, dort erwarteten ihn die SEK-Beamten und nahmen ihn vorläufig fest.
Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt, der 16-Jährige wurde zur Polizeiwache nach Erkner gebracht. Die Schusswaffe wurde sichergestellt, es handelte sich um eine Schreckschusspistole. Während des Einsatzes wurden die Straßen um das Haus komplett (für Fahrzeuge und Fußgänger) gesperrt. Nach ärztlicher Begutachtung wird darüber entschieden, in wie weit der Jugendliche für sein Tun zur Verantwortung gezogen werden kann und wie weiter mit ihm verfahren wird. Die Ermittlungen wegen Bedrohung und Verstoß gegen das Waffengesetzt dauern noch an. Die Motivation des Jugendlichen ist derzeit ebenfalls noch unbekannt.
Quelle: Polizei Brandenburg