Neumünster – Nach der Bluttat in Neumünster schweigt die 21-jährige Tatverdächtige zu den Hintergründen. Sie sitzt seit Sonntag in Untersuchungshaft.
Das blutige Beziehungsdrama, bei dem am Sonnabend (09.10.2010) ein 32-jähriger Mann aus der Warmsdorfstraße erstochen wurde, gibt der Polizei weiter Rätsel auf. Auch zwei Tage nach der Bluttat ist noch unklar, warum die 21-jährige Freundin des Opfers auf den Mann eingestochen hatte. Die junge Frau sitzt inzwischen in Lübeck in Untersuchungshaft. Gegenüber dem Haftrichter schweigt sie sich bislang zur Sache aus. Sie war am späten Samstag zwei Stunden nach der Tat von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei an der Wasbeker Straße verhaftet worden.
Das Opfer Murat T. (32) war am Samstagabend noch in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Warmsdorfstraße seinen Verletzungen erlegen. Todesursache war ein Stich ins Herz, vermutlich mit einem spitzen Messer ausgeführt. Die Tatwaffe ist verschwunden. Der Bluttat war offensichtlich ein Streit zwischen Murat T. und dessen Freundin in der Wohnung vorangegangen. Kurz nach 19 Uhr hatte die 21-Jährige ihre Mutter angerufen, ihr die Bluttat gestanden und angekündigt, zu ihrem Bruder in der Wasbeker Straße zu gehen. Die Mutter verständigte daraufhin die Polizei.
Festnahme nach zwei Stunden Einsatz
Als die Ermittler dort anrückten, warf die junge Frau aus der Wohnung im zweiten Stock Gegenstände auf die Straße. Die Polizei alarmierte daraufhin das SEK, das die Frau nach zwei Stunden unverletzt festnahm.
In der Warmsdorfstraße reagierten die Menschen auch am Montag mit Entsetzen über die Bluttat. Nachbarn beschrieben Murat T. als einen ruhigen, hilfsbereiten und durchaus aufgeschlossenen Menschen. „Er hat mit unseren Kindern im Hof Fußball gespielt oder auch schon mal ihr Fahrrad geflickt“, sagte eine Mutter von zwei Kindern (3 und 7 Jahre) erschüttert. Am Sonntag habe sie ihrem älteren Jungen erklärt, dass Murat „nicht mehr wiederkommt“. Andere erinnern sich aber auch an „die vielen jungen Frauen“, die bei dem Mitbewohner ein- und ausgegangen seien. Einige vermuten daher eine Eifersuchtsgeschichte hinter der Tragödie.
Quelle: shz.de