Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand geht von dem 34-jährigen mutmaßlichen Tatverdächtigen zur Zeit keine weitere Gefahr aus. Grund des Polizeieinsatzes mit Beteiligung eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) war ein Streit, der sich bei einem Trinkgelage unter vier Männern in einer Warendorfer Wohnung ergeben hat.
Gegen 03:30 Uhr in der Nacht zum Freitag erschien ein 43-jähriger Mann mit entblößtem Oberkörper auf der Polizeiwache in Warendorf. Der Mann war stark alkoholisiert und hatte oberflächliche Schnittverletzungen an einer Hand, die ihm ein anderer, mit dem er vorher Alkohol getrunken hat, zugefügt haben soll. Der 43-Jährige wurde zur ambulanten Behandlung ins Warendorfer Krankenhaus gebracht.
Erste Ermittlungen führten die Polizei zu einer Wohnung in einem Übergangswohnheim der Stadt Warendorf in der Königsberger Straße. In dem Heim sind derzeit sechs russisch stämmige Männer untergebracht. Kurz nachdem der 43-Jährige auf der Polizeiwache erschienen war, ging ein Notruf bei der Polizei ein. Ein offenbar stark angetrunkener Mann drohte, zwei Männer in seiner Nähe mit einem Messer anzugreifen.
Die betreffende Wohnung wurde abgesperrt, es wurden Spezialeinsatzkräfte angefordert. In der Wohnung war es ruhig, einmal zeigte sich eine Person draußen. Die Einsatzkräfte entschieden sich dafür, erst nach einer entsprechenden Vorbereitung in die Wohnung zu gehen. Gegen 07.30 Uhr drangen Spezialeinsatzkräfte in die Wohnung ein. Es wurden zwei Personen schlafend angetroffen. Ein 54-Jähriger wurde beim Zugriff der Spezialeinsatzkräfte leicht an einer Augenbraue verletzt. Der mutmaßliche 34-jährige Tatverdächtige war nicht in der Wohnung. Beide in der Wohnung angetroffenen Personen waren stark alkoholisiert.
Nach ersten Ermittlungen hat der 34-Jährige die Wohnung bereits kurz nach Bekanntwerden des Streites verlassen. Er soll das Messer, mit dem er herumgefuchtelt haben soll, in eine Ecke geworfen haben. Die Ermittler stellten in der Wohnung zwei Messer sicher.
Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Es werden mögliche Anlaufadressen, zu denen sich der 34-Jährige begeben haben könnte, überprüft. Sobald sich die Möglichkeit ergibt, soll er Gelegenheit bekommen, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand besteht derzeit keine Gefahr mehr für die Mitbewohner des Mannes.