Berlin – Gerade mal 48 Stunden nach dem Großeinsatz der Spezialeinheiten der Polizei Berlin, bei der Räumung des besetzten Hauses Liebig 14, waren diese bereits wieder im Einsatz um erneut gegen die „Rockervereinigung“ Hells Angels vorzugehen.
Im Rahmen eines bei der Staatsanwaltschaft Berlin anhängigen Ermittlungsverfahrens vollstreckten Polizeibeamte des Landeskriminalamtes Berlin gestern Abend (03.02.2011) mehrere richterliche Durchsuchungsbeschlüsse im Rockermilieu gegen die Hells Angels „MC Berlin City“.
Die Fahnder, die vom mobilen Einsatzkommando (MEK) und vom Spezialeinsatzkommando (SEK), sowie von Beamten einer Einsatzhundertschaft unterstützt wurden, durchsuchten ab 20:45 Uhr insgesamt 24 Wohnungen und Geschäftsräume in verschiedenen Stadtteilen Berlins.
Bei dem Einsatz, bei dem auch Rauschgiftspürhunde eingesetzt waren, nahmen die Ermittler 15 Personen fest.
Die Durchsuchungen führten zum Auffinden umfangreicher Beweismittel in Form von Betäubungsmitteln, Bargeld in fünfstelliger Höhe, mehreren Hieb- und Stichwaffen sowie diversen schriftlichen Aufzeichnungen und Speichermedien, deren Auswertung noch andauert.
Bei einem Fluchtversuch rammte einer der Tatverdächtigen mit seinem Wagen ein Polizeifahrzeug. Bei dem Vorfall unweit des Hauptbahnhofs wurde niemand verletzt. Von den Festgenommenen wurden drei Männer im Alter von 22, 24 und 30 Jahren im Laufe des heutigen Tages einem Richter zum Erlass von Haftbefehlen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz durch organisierten Kokainhandel vorgeführt. Die übrigen Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen.
Die weiter andauernden Ermittlungen betreffen unter anderem Verfahren wegen des Verdachts des Anabolikahandels, des gewerbs- und bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln, der Bestechung sowie der Verletzung von Dienstgeheimnissen im Umfeld des Hells Angels MC Berlin City.
Bei dem gestrigen Einsatz waren rund 200 Polizisten im Einsatz.