Laut Angaben der Polizei nahm der 52-Jährige gegen 15:00 Uhr eine 26-jährige Angestellte als Geisel. Innenstaatssekretär Bernhard Rieder sagte: „Die JVA-Beamtin hat diese Stunden mit großer Tapferkeit und großer Nervenstärke durchgestanden.“ Es sei nicht selbstverständlich, dass Menschen in solchen Extremsituationen so besonnen reagierten. Die 26-Jährige sei seit vier Jahren in der JVA tätig gewesen und habe gewusst, dass der 52-Jährige ein gefährlicher Straftäter ist. Zum unblutigen Ende der Geiselnahme sagte der Staatssekretär: „Wir sind alle sehr froh und erleichtert.“
Der Geiselnehmer nahm ein Messer aus der Teeküche
Die 26-Jährige sei gegen 15:00 Uhr auf dem Weg in ein Dienstzimmer gewesen, als der Häftling sie überwältigte und in das Zimmer drängte, hieß es. Aus der benachbarten Teeküche habe er sich ein Messer besorgt – und die Frau dann mit Handschellen an die Heizung gefesselt. Nach einem stundenlangen Nervenkrieg habe der Geiselnehmer um 2.20 die Tür des Zimmers geöffnet – die Geisel im Würgegriff mit dem Messer bedrohend. In diesem Moment sei er von SEK-Beamten überwältigt und festgenommen worden.
Die Polizei war mit einem Spezialeinsatzkommando (SEK) und einer Verhandlungsgruppe (VG) vor Ort. Insgesamt waren etwa 80 Beamte im Einsatz.
Die Justizvollzugsanstalt Goldlauter in Suhl in Thüringen ist ein Gefängnis für Männer und verfügt über insgesamt 332 Haftplätze. 310 davon sind laut Website der JVA für den geschlossenen Vollzug vorgesehen, 22 für den offenen Vollzug. Derzeit sind dort insgesamt 167 Bedienstete tätig.