Bereits in der Eröffnungsrede machte Klaus-Dieter Fritsche, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern (BMI) deutlich: „Es sei misslich das es in Deutschland kein Gesetz von Mindestspeicherfristen bei der Vorratsdatenspeicherung gibt“. Fritsche berief sich auf Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA) aus denen hervorgeht, dass im Zeitraum März 2010 bis April 2011 etwa 90% aller IP-Adressen-Anfragen des BKA an Internetprovider ins Leere verliefen.
„Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein, in dem Täterstrukturen arbeitsteilig zusammen arbeiten und in der Anonymität verschwinden“, so der Staatssekretär in seiner Rede weiter.
Abschließend sagte er, dass nun die Justizministerin „am Zug“ sei. Ein entsprechender Gesetzesentwurf des BMI lege vor.
Die Fachleute beraten in diesem Jahr über die wachsende Kriminalität im Internet. Im Jahr 2011 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 59.494 Fälle von “Cybercrime” erfasst. Laut Schätzungen zweigt das organisierte Verbrechen hier – jedes Jahr – 1,5 Milliarden Euro für sich ab.
Dabei sind die Deliktsfelder bei Cybercrime sehr vielfältig:
- Warenkreditbetrug,
- Beleidigung und Mobbing,
- Kinderpornographie,
- Schutzgelderpressung und Wirtschaftsspionage,
- Skimming, Phishing, Carding,
- Schadsoftware, Botnetze und DDoS-Attacken sind nur einige Beispiele.
Als Antwort auf die stetig steigende Kriminalität im Internet wurde das European Cybercrime Centre (EC3) bei der europäischen Polizeiagentur Europol in Den Haag eingerichtet und ging am 01. Januar 2013 in Betrieb.
Um besser und schneller auf die massiv steigende Internetkriminalität reagieren zu können, werden die Teilnehmer des 16. Europäischen Polizeikongresses sich austauschen und debattieren.
Es wird nachberichtet.