Düsseldorf | In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Einbruchszahlen in Deutschland stetig. Waren es in 2005 noch 109.736 Einbrüche stieg die Zahl im Jahr 2015 auf 167.136 im Bundesgebiet. Tendenz steigend. Besonders zu schaffen machen dabei den Ermittlern die überregional agierenden und mobilen Tätergruppierungen. Doch die Polizei schaut nicht weg, sondern ging nun in einer großangelegten Aktion gegen Einbrecher vor.
5.000 Beamte im Einsatz
Drei Tage lang gingen Polizisten aus NRW, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen gemeinsam gegen Einbrecherbanden vor. Auch die niederländische und belgische Polizei sowie der Zoll und die Bundespolizei beteiligten sich an den Kontrollen. Länderübergreifend waren vom 29. November bis 1. Dezember 2016 rund 5.000 Beamtinnen und Beamte im Einsatz, u.a. an Autobahnen, in Wohngebieten und an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden.
Allein in NRW überprüfte die Polizei mehr als 24.500 Fahrzeuge – und nahm 196 Personen fest. Zwölf davon wegen Eigentumskriminalität. Zudem konnten 21 Gegenstände sichergestellt werden, bei denen es sich vermutlich um Diebesgut handelt. In sechs Fällen wurden mutmaßliche Einbruchswerkzeuge sichergestellt.
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zog eine positive Bilanz. „Es ging darum, Präsenz zu zeigen und Erkenntnisse über die Bewegungsmuster von Einbrecherbanden zu gewinnen.“
Der Minister des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz Roger Lewentz (SPD): „Rheinland-Pfalz ist geprägt von vielen Landes- und Staatsgrenzen. Damit sich international operierende Einbrecherbanden dies nicht zu Nutze machen, brauchen wir die länderübergreifende Zusammenarbeit. Mit dieser gemeinsamen Aktion verdeutlichen wir nachdrücklich, dass dort, wo unsere Zuständigkeit endet, die Kollegen übernehmen. Ich freue mich, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit, die wir grenzüberschreitend mit unseren südlichen Nachbarn pflegen, nun auch im Norden von Rheinland-Pfalz eine Fortsetzung findet.“
Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport Boris Pistorius (SPD): „Ein Einbruch geht weit über die materiellen Folgen hinaus. Zehn Prozent der Opfer ziehen danach aus und weitere 14 Prozent würden das gerne tun, können es aber nicht ohne weiteres, zum Beispiel weil es die eigene Wohnung ist, in die eingebrochen wurde. Deswegen arbeiten wir jetzt noch intensiver mit unseren Nachbarn im In- und Ausland zusammen, mit der dreitägigen Aktion wollen wir ein deutlich wahrnehmbares Zeichen setzen.“
Verabredet worden war die gemeinsame Aktion zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs in der „Aachener Erklärung“ vom 31. Oktober 2016. Ziel dieser Erklärung ist es, die länderübergreifende Zusammenarbeit im Kampf gegen Wohnungseinbrecher zu verbessern. „Die Polizei muss genauso beweglich sein, wie diese Kriminaltouristen es längst sind“, sagte Jäger. Der Minister kündigte weitere gemeinsame Aktionen an: „Wir halten den Druck auf die Täter hoch.“
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