In den frühen Morgenstunden des gestrigen Donnerstag (10.01.2013) führten insgesamt 13 Kreispolizeibehören im Rheinland einen gemeinsam abgestimmten Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs „Riegel vor im Rheinland“ durch.
„Die Polizei NRW verfolgt im Rahmen unseres Aktionsprogrammes „Riegel vor!“ entschlossen die Wohnungseinbrecher. Das zeigt die konzertierte Aktion von 13 Polizeibehörden eindrucksvoll“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger gestern in Düsseldorf.
Mit hohem personellen Aufwand haben nahezu zeitgleich in den Zuständigkeitsbereichen der Polizeipräsidien Aachen, Bonn, Düsseldorf, Mönchengladbach und Köln sowie in den Landratsbehören Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Oberbergischer Kreis, Euskirchen, Heinsberg, Düren und Neuss konzentrierte Aktionen wie Durchsuchungen, Razzien sowie mobile und stationäre Verkehrskontrollen begonnen. Dabei wurden auch Hundertschaften und Polizeihubschrauber eingesetzt.
„Die Ermittler wissen, dass ein Großteil der Straftaten durch professionell agierende und überörtlich tätige, südosteuropäische Banden begangen wird.
Sie kommen und flüchten nach den Einbrüchen über Autobahnen und Bundesstraßen“, erklärte Minister Jäger. „Deshalb sind Behörden- und sogar länderübergreifende Einsätze, wie vor kurzem in der Euregio Maas-Rhein und im Ruhrgebiet, wesentlicher Bestandteil unserer Strategie gegen Wohnungseinbrecher.“
Die Polizeibehörden im Rheinland haben sich zusammengeschlossen und ihre Arbeit im Kampf gegen Wohnungseinbrüche optimiert. Alle Informationen über Einbrüche im Rheinland stehen über den Datenverbund der Polizei den beteiligten Behörden zur Verfügung. „Diese enge Zusammenarbeit verbessert den Informationsfluss, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Taten werden schneller erkannt und Täter mit vereinten Kräften ermittelt“, erläuterte der Innenminister.
Ziel dieser gemeinsamen Schwerpunktaktion war es, Wohnungseinbrecher zu überführen und weitere Erkenntnisse über Strukturen von Einbrecherbanden zu sammeln und auszuwerten. Mit dieser konzentrierten Aktion macht die Polizei deutlich, dass die Sicherheit der Bürger gewährleistet ist und keine rechtsfreien Räume geduldet werden. Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung soll gestärkt werden.
Bis zum Nachmittag wurden neun Personen festgenommen, fünf davon mit Haftbefehlen wegen Einbruchs. Bei Durchsuchungen in Köln fanden die Ermittler zwei scharfe Schusswaffen sowie Diebesgut, das Einbrüchen im Rhein-Sieg-Kreis und Niedersachsen zugeordnet werden konnte.
Einbrecher machen nicht vor Behörden- oder Stadtgrenzen halt.
Untersuchungen der Polizei belegen: Mehr als ein Drittel aller Einbruchsversuche scheitern, weil Wohnungen oder Häuser gesichert sind.
Schließlich sind meistens nicht Profis mit schwerem Gerät am Werk. Vielmehr handelt es sich oftmals um Gelegenheitstäter, die mit Schraubendrehern schlecht gesicherte Türen oder Fenster aufbrechen.
[box title=“25 Tipps wie sie sich vor Einbrechern schützen“ color=“#0066ff“] [spoiler title=“Am Tag | So schützen Sie sich gegen einen Einbruch in Ihre Wohnung während des Tages“ open=“1″ style=“1″]- Sichern Sie Haus- und Wohnungstüren, auch Nebeneingänge, Balkon- und Terrassentüren sowie die Fenster mit mechanischen Sicherungen. Diebe scheuen das Risiko. Gut gesicherte Fenster und Türen zu öffnen, erfordert in der Regel einen hohen Zeitaufwand und verursacht Lärm. Davor schrecken auch „Profis“ zurück.
- Ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel an der Eingangstür schützt Sie vor ungebetenen Gästen.
- Einfache Kunststoffrollläden bieten keinen besonderen Einbruchschutz. Dennoch sollten sie zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden.
- Sichern Sie Kellerlichtschächte und Kellerfenster zum Beispiel mit massiven, gut verankerten Gittern.
- Auf gute Nachbarschaft! Achten Sie bewusst auf gefährdende und verdächtige Situationen „nebenan“. Alarmieren Sie in Verdachtsfällen sofort die Polizei über Notruf 110.[/spoiler]
- Bauen Sie in die Tür ein einbruchhemmendes Schloss mit besonders geschütztem Profilzylinder ein und schützen Sie beide durch einen Schutzbeschlag mit zusätzlicher Zylinderabdeckung.
- Im Mauerwerk verankerte oder verlängerte Schließbleche können das Aufhebeln der Tür wesentlich erschweren. Gegen das Aufhebeln im Bandbereich schützen Hintergreifhaken.
Bauen Sie ein gutes Zusatzschloss mit Sperrbügel ein. Dadurch wird auch das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert.
Sie können Ihre Tür aber auch durch ein Querriegelschloss insgesamt gut sichern.
- Bauen Sie in die Tür einen Weitwinkelspion ein, damit Sie sehen, wer geklingelt hat. Wenn Sie öffnen, dann nur bei vorgelegtem Sperrbügel.
- Falls das Türblatt zu schwach ist, sollte es am besten zusammen mit dem Rahmen durch eine geprüfte einbruchhemmende Tür ersetzt werden.
- Lassen Sie bei Neu- und Umbauten geprüfte einbruchhemmende Türen einbauen. Sie können sich dann eine eventuelle Nachrüstung sparen.
- Vergessen Sie die Sicherung der Nebeneingangstüren nicht.
- Vermeiden Sie es, Ihre Schlüssel draußen zu verstecken, denn Einbrecher kennen jedes Versteck. Wechseln Sie bei Schlüsselverlust den Schließzylinder aus.[/spoiler]
- Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch dann, wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurz verlassen. Vorsicht! Gekippte Fenster sind offene Fenster.
- Lassen Sie bei Neu- und Umbauten geprüfte einbruchhemmende Fenster bzw. Fenstertüren einbauen. Sie müssen dann nicht nachrüsten.
- Sichern Sie Fenster und Fenstertüren mit absperrbaren Zusatzsicherungen (Aufbruchsperren). Vorsicht! Absperrbare Fenstergriffe allein genügen nicht; denn Fenster werden häufig aufgehebelt. Dazu ist schon ein Schraubendreher ausreichend.
- Vernachlässigen Sie auch Fenster und Balkontüren in den oberen Stockwerken nicht, denn Einbrecher sind manchmal wahre Kletterkünstler. Leitern, Gartenmöbel, Kisten, Mülltonnen, Rankgerüste usw. können als Kletterhilfen dienen.
- Terrassen- und Balkontüren können Sie auch mit Rollgitter oder Gittertüren sichern. Sie können die Türen dann zum Lüften offen oder gekippt lassen.
- Rollläden sollten zumindest gegen das Hochschieben gesichert werden. Wichtig ist die Sicherung der Fenster selbst, denn häufig wird gerade tagsüber eingebrochen.[/spoiler]
- Lassen Sie Wertsachen zu Hause nicht offen herumliegen.
- Besonders wichtige Dokumente, wertvolle Sammlungen, Gold oder Schmuck, der nur selten gebraucht wird, sind am sichersten bei Ihrem Geldinstitut im Schließfach aufgehoben.
Sparbücher, Scheckformulare, Schmuck und Bargeld, die Sie im Haus behalten möchten, sind am besten in einem Wertbehältnis untergebracht.
- Kaufen Sie nicht den nächstbesten Safe. Auskünfte über geeignete Wertbehältnisse erteilt Ihnen Ihre (Kriminal-)Polizeiliche Beratungsstelle.
- Markieren Sie Ihre Wertgegenstände und notieren Sie die wichtigsten Daten in einer Wertgegenstandsliste. Fotografieren Sie schwer zu beschreibende Gegenstände.[/spoiler][/box]
Zahlreiche weitere Tipps, Adressen von Beratungsstellen sowie ein interaktives Musterhaus wie Sie sich wirksam vor einem Einbruch schützen können finden Sie auf der Webseite der Polizei-Beratung. Siehe / Klick HIER