Berlin | Nach einer Schießerei an einem Cafè im Berliner Bezirk Wedding suchte die Polizei am Mittwochvormittag mit Tauchern nach möglichen Beweismitteln und Waffen im Hohenzollernkanal. Wie eine Polizeisprecherin sagte, haben die Ermittler einen konkreten Tipp bekommen, dass an der Stelle eine oder mehrere Waffen weggeworfen seien. Außer einer Bowlingkugel fanden die Polizeitaucher jedoch nichts.
Wegen aufgewirbelten Sand und Schlamm war die Sicht nicht besonders gut und die Beamten mussten sich vortasten, so ein Angehöriger der Tauchergruppe.
Am 10. Mai gegen 20.15 Uhr waren auf das Café an der Groninger Straße in Wedding mehrere scharfe Schüsse auf den Eingangsbereich abgegeben worden. Dabei sollen die Täter eine Schnellfeuerwaffe benutzt haben. Sicher sei auch, dass aus dem Café heraus in Richtung der Angreifer geschossen wurde und zahlreiche Projektile eine Scheibe und eine Tür durchschlugen. Anschließend flüchteten die Schützen mit mehreren Autos. Im Zuge der sofort eingeleiteten Fahndung wurden fünf Tatverdächtige im Alter von 17 bis 30 Jahren festgenommen und dem Landeskriminalamt überstellt. Eine Person wurde kurze Zeit später wieder entlassen.
Zugriff auf offener Straße
Wenige Tage nach den Schüssen nahm die Polizei in den Nachmittagsstunden zwei mit Haftbefehl gesuchte Männer fest. Ein 30-Jähriger wurde gegen 14.15 Uhr in der Altonaer Straße in Spandau auf offener Straße festgenommen und 45 Minuten später in der Heinz-Galinski-Straße in Gesundbrunnen ein 31-Jähriger. Intensivfahnder hatten mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften des Landeskriminalamtes die Haftbefehle vollstreckt. Insgesamt sind in diesem laufenden Ermittlungsverfahren jetzt fünf Personen wegen versuchten Mordes inhaftiert. Die Hintergründe sind in der organisierten Kriminalität zu sehen, so die Polizei.