Bei der Person handelt es sich nach Angaben der Polizei um einen 33-jährigen deutschen Staatsangehörigen. Der Mann wurde anschließend mit einem Rettungswagen einem ortsansässigen Krankenhaus zugeführt. Seine Verletzung wurde ärztlich versorgt. Lebensgefahr bestehe nicht.
Aus Gründen der gebotenen Neutralität polizeilicher Ermittlungen wurde das Polizeipräsidium Hagen informiert. Kriminalhauptkommissar Ralf Eickler leitet jetzt die diesbezüglichen polizeilichen Hagener Ermittlungen. Zudem wurde die Kapitaldezernentin der Staatsanwaltschaft Siegen, Staatsanwältin Bettina Dickel, informiert, die nun die Gesamtermittlungen leitet.
Aktuell gehen sowohl die Ermittler des Polizeipräsidiums Hagen als auch die Staatsanwaltschaft Siegen davon aus, dass der 33-Jährige den Einbruch in seine Wohnung vorgetäuscht hat und das Feuer auf die eingetroffenen Polizisten mit seiner Schreckschusswaffe eröffnet haben dürfte, um sich gezielt von den Beamten erschießen zu lassen – sog. Suicide by Cop. Entsprechend äußerte sich auch der angeschossene 33-Jährige noch vor Ort gegenüber den eingesetzten Beamten.
Bei einer Durchsuchung der Wohnung des 33-Jährigen wurden zudem ein Abschiedsbrief und ein Entschuldigungsschreiben an die eingesetzten Polizeibeamten aufgefunden.
Zudem ergaben die weiterführenden Ermittlungen, dass der 33-Jährige bereits vor rund acht Jahren ein ähnliches Ereignis provoziert hatte, über das in der aktuellen nächtlichen Einsatzsituation noch keine Informationen verfügbar waren.
Die Beamten der eingesetzten Streifenwagenbesatzung wurden bei dem Geschehen nicht verletzt. Sie werden von professionellen Kriseninterventions-Spezialisten der Polizei betreut.
Die weiteren Ermittlungen dauern an.
Erst in der vergangenen Woche kam es in Goslar zu einem ähnlichen Vorfall, bei dem sich eine Person gezielt von Polizeikräften töten lassen wollte.
Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der hohen Nachahmerquote berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.