Wien | London, Madrid, Paris, Brüssel – Europa ist zwar nicht erst seit Kurzem im Visier des international agierenden Terrorismus, die jüngsten Vorfälle in Frankreich und Belgien haben jedoch gezeigt, dass Terroristen auch in anderen europäischen Ländern immer wieder und ohne Vorwarnung in Erscheinung treten können. Deshalb will sich die österreichische Polizei für den Ernstfall vorbereitet wissen.
Aus diesem Grund wurde bereits am 14.10.2016 in der Zeit von 21 – 02 Uhr im Wiener Gemeindegebiet eine groß koordinierte Einsatzübung mit dem Szenario einer Großschadenslage unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt. Dabei trainierten nach Angaben der Landespolizeidirektion Wien insgesamt rund 300 Exekutivbeamtinnen und –beamte das Zusammenspiel verschiedener Szenarien, die sich an den typischen Vorgehensweisen von Terroristen orientierten.
Wie Übungsleiter Generalmajor Karlheinz Dudek BA MA vom Landespolizeikommando Wien gegenüber SEK-Einsatz.de mitteilte, gab es „drei Hotspots mit Feuereröffnung aus Langwaffen, Sprengstoffzündung und Geiselnahme, jeweils zeit- und orstversetzt.“

Das Ziel der Aktion war es, Entscheidungs- und Kommunikationsabläufe zu erproben, das Know-How aller involvierten (Spezial-) Kräfte entsprechend zu nutzen und die Einsatzbereitschaft des gesamten Wachkörpers sowie aller involvierten Dienststellen und Stäbe für den Ernstfall zu verbessern.

Dabei kamen neben zahlreichen Kräften der Polizei Wien auch 38 Einsatzbeamte vom Einsatzkommando Cobra (EKO Cobra) und 28 Einsatzbeamte der Einsatzeinheit WEGA sowie zehn Beamte des Entschärfungsdienstes zum Einsatz. Aufgrund der vielen fiktiven Verletzten waren auch insbesondere die Wiener Berufsrettung sowie der Zusammenschluss der Rettungsdienste „4 für Wien“ (Arbeiter Samariterbund, Johanniter, Malteser und Rotes Kreuz) gefragt, die sich um die Erstversorgung kümmerten.
Sowohl die operativen Kräfte an den Einsatzorten als auch die dahinter agierenden Führungsstrukturen wurden bei der Aktion vor schwierige Herausforderungen gestellt. Vor allem die Kommunikationsabläufe zwischen den verschiedenen, im Ernstfall geforderten Schnittstellen bei Polizei, BMI und Stadt Wien standen im Vordergrund.
„Die erste Bilanz der Übung ist von allen Seiten positiv„, so Übungsleiter Dudek.
Die Abläufe und Erkenntnisse der Übung werden einer genauen Analyse unterzogen.
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