Als Schirmherr eröffnete Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die ‚Enforce Tac 2018‘, die Internationale Fachmesse für Führungs- und Einsatzmittel der Behörden mit Sicherheitsaufgaben. „Die Enforce Tac bietet ein speziell auf die Belange der Polizei zugeschnittenes Profil und fördert den Informationsaustausch zwischen Behördenvertretern und der Industrie„, erklärte Herrmann. Sie sei deshalb eine hervorragende Plattform zum fachlichen Austausch über modernste Entwicklungen, Techniken und Technologien für mehr Sicherheit. Besonders freute es den Minister, dass die Spezialmesse für Behörden seit jeher im Freistaat stattfindet: „Bayern ist das mit Abstand sicherste Bundesland – für eine Sicherheitsmesse auf Top-Niveau kann es keinen besseren Ort geben.“
Insbesondere die Bayerische Polizei sei Vorreiter bei modernster Ausrüstung und innovativer Technik. „Unsere Polizistinnen und Polizisten können gerade deshalb so gut für Sicherheit sorgen, weil wir ihnen eine ausgezeichnete Ausstattung zur Verfügung stellen„, argumentierte der Minister.
Alleine in den Haushaltsjahren von 2015 bis 2018 wurde der Sach- und Bauhaushalt der Bayerischen Polizei bereits um mehr als ein Drittel auf 455 Millionen Euro erhöht. Aufgrund weiterer Ausstattungsverbesserungen durch den Nachtragshaushalt 2018 erreicht er aktuell sogar ein Volumen von rund 490 Millionen Euro, heißt es aus dem bayerischen Innenministerium. Joachim Herrmann traf sich zur Enforce Tac und der parallel im Messezentrum stattfindenden U.T.SEC – Unmanned Technologies & Security – Expo & Conference in Nürnberg mit seinen Amtskollegen aus Thüringen und dem Saarland, Georg Maier (SPD) und Klaus Bouillon (CDU).
Ein besonderes Augenmerk legt Herrmann bei der Bayerischen Polizei auf die weitere Verbesserung der Schutzausstattung, die Optimierung der Bewaffnung sowie die Beschaffung zusätzlicher sondergeschützter Fahrzeuge für Spezialeinheiten. „So haben wir unsere Polizei letztes Jahr mit einer neuen ballistischen Schutzausstattung für rund 30 Millionen Euro ausgerüstet„, nannte der Minister als Beispiel.
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Außerdem soll bis Ende 2019 die neue hochmoderne Dienstpistole Heckler & Koch SFP9 beschafft werden. Für die rund 40.000 neuen Dienstpistolen inklusive erforderlicher Reservewaffen, notwendiger Trainingswaffen, Schnittmodelle für Aus- und Fortbildung, Holster und die erforderlichen Anpassungen wie beispielsweise die Umrüstung der polizeieigenen Waffenwerkstätten sind Gesamtkosten von bis zu 30 Millionen Euro angesetzt.
Mitteldistanzwaffen und Taser für bayerische Polizei
Des Weiteren sollen laut Ministerium rund 600 zusätzliche Mitteldistanzwaffen als Gewehre im Kaliber .223 angeschafft werden, die gerade bei lebensbedrohlichen Einsatz- und Terrorlagen die vorhandenen Gewehre G3 und die Maschinenpistolen MP5 ergänzen sollen. Darüber hinaus werden derzeit bei ausgewählten Einsatzeinheiten Distanz-Elektroimpulsgeräte erprobt, auch ‚Taser‚ genannt.
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„Wir treiben auch die Digitalisierung der Einsatzmittel weiter voran, etwa mit Notebooks, Convertibles und einem eigenen verschlüsselten Messenger-Dienst auf dienstlichen Smartphones„, machte Herrmann deutlich und kündigte an: „Auch die ‚Digitalisierung des Streifenwagens‘ mit flexibel entnehmbaren Endgeräten werden wir weiter forcieren.“
Der Schwerpunkt der Enforce Tac liegt auf den Ausstellungssegmenten Dienstwaffen und Munition, ballistisches Zubehör, Optik & Optronik, Einsatzbekleidung wie stich- und schusshemmende Westen, Schilde und Helme sowie Fahrzeuge.
Das hochspezialisierte Angebot der Aussteller findet seine Ergänzung im Konferenzprogramm der Europäischen Polizeitrainer Fachkonferenz der PiD – Polizeitrainer in Deutschland e.V. Die Konferenz greift aktuelle Themen aus dem Polizeidienst auf und verbindet so Theorie und Praxis, Ausrüstung und Anwendung.