Dortmund/Köln – Beamte des Bundeskriminalamt (BKA) haben mit Unterstützung von Kräften der Landespolizei Nordrhein-Westfalen bereits am Dienstag (29.03.2011) einen 25-jährigen Deutschen in einem Kölner Hotel verhaftet, der einen Anschlag auf den „Signal-Iduna-Park“ geplant hatte. Auch konnten Spezialisten des BKA im Nahbereich des Westfalenstadions in Dortmund drei sprengstoffverdächtige Gegenstände auffinden und unschädlich machen bzw. sichern. Die kriminaltechnischen Untersuchungen zur Frage einer möglichen Funktionsfähigkeit der sprengstoffverdächtigen Gegenstände sowie der möglichen Verwendbarkeit der aufgefundenen Chemikalien dauern an. Nach einer ersten Einschätzung war jedoch nicht von einer akuten Gefährdung der Bevölkerung auszugehen.
Laut Pressemitteilung des BKA, hatte der Sachverhalt seinen Ausgangspunkt bereits im Februar 2011. Ein anonymer Hinweisgeber nahm per E-Mail Kontakt zur Deutschen Botschaft in Islamabad/Pakistan auf. Hierbei wollte er Informationen zu zwei angeblich durch eine Gruppe geplanten, zeitlich gestaffelten Anschlägen in Deutschland liefern.
„Unter anderem angesichts des Umstandes, dass der Hinweisgeber verdeckt über eine internationale E-Mail-Adresse kommunizierte, über umfangreiche Kenntnisse beim Bau von so genannten unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV) zu verfügen schien und seine maßgebliche Einbindung bei der Beschaffung und beim Bau der angeblichen Sprengvorrichtungen andeutete, übernahm das BKA die Ermittlungen wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens“, so das BKA weiter.
Experten des BKA werteten die geschilderten Anschlagsszenarien aus und kamen schnell zu der Annahme eines geplanten Erpressungsversuches des Hinweisgeber. Auch vermuten die Beamten einen Zusammenhang zu einem bislang ungelösten versuchten Erpressungsfall zum Nachteil eines Wirtschaftsunternehmens aus dem Jahr 2010.
In seiner ersten Vernehmung räumte der 25-jährige Tatverdächtige ein, der Hinweisgeber zu sein und die geplanten Anschlagsszenarien in Deutschland erfunden zu haben. Gleichzeitig sagte er jedoch aus, im Bereich des Dortmunder Westfalenstadions drei Sprengsätze abgelegt zu haben und auch in seiner Wohnung drei Sprengsätze zu lagern. Das Tatmotiv ist bislang offen.
Bei der Durchsuchung der Wohnräume des Tatverdächtigen wurden neben einem Laptop, externen Speichermedien, schriftlichen Unterlagen und umfangreichen Chemikalien drei sprengstoffverdächtige Gegenstände sichergestellt. Diese wurden unschädlich gemacht.
Die weiteren Ermittlungen des Bundeskriminalamtes dauern an.