Stuttgart | Ermittler des Landeskriminalamt (LKA) und Spezialeinsatzkräfte (SEK) des Polizeipräsidiums Einsatz nahmen am Mittwochmorgen, 15. Februar 2017 einen 31-jährigen türkischen Staatsangehörigen in seiner Wohnung in Ludwigsburg fest, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das LKA Baden-Württemberg mitteilten.
Dem Festgenommenen wird vorgeworfen, gemeinsam mit mehreren bislang unbekannten Mittätern, einen 20-jährigen Deutschen mit serbischem Migrationshintergrund durch Schläge auf den Kopf und in den Bauchbereich verletzt zu haben.
Der Vorfall ereignete sich bereits Dienstag letzte Woche gegen 21 Uhr in Ludwigsburg auf einem Kinderspielplatz vor einem Cafe in der Leonberger Straße. Als Hintergrund vermuten die Behörden den seit längerem andauernden Streit zwischen zwei rivalisierenden Gruppen im Großraum Stuttgart. Der Festgenommene ist dem Umfeld der kurdisch geprägten Gruppierung „Bahoz“ zuzurechnen. Der Verletzte pflegte eine Nähe zur nationaltürkisch geprägten rockerähnlichen Gruppierung „Osmanen Germania BC“.
Zeugenaufruf der Polizei
Nach den bisherigen Ermittlungen ist es wahrscheinlich, dass der Vorfall durch Anwohner oder Spaziergänger beobachtet worden ist. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0711 5401 3333 beim LKA zu melden.
Der Festgenommene wurde nach Vorführung beim Haftrichter in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Die Gruppierungen fallen aktuell im Großraum Stuttgart vor allem durch gegenseitige Machtdemonstrationen und Auseinandersetzungen auf. Zur Aufarbeitung von Straftaten in diesem Zusammenhang wurde beim LKA eine Ermittlungsgruppe unter Beteiligung der Polizeipräsidien Ludwigsburg und Stuttgart sowie der Bundespolizeidirektion Stuttgart eingerichtet.