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Nach tödlichen Schüssen – Erhöhtes Risiko „Polizist“?

Samstag, 12. Juli 2014
Lesezeit: 4 Min
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Nach tödlichen Schüssen – Erhöhtes Risiko „Polizist“?

Polizeikräfte tragen den verletzten Hund weg | Foto: Screenshot

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[dropcap]W[/dropcap]elches Risiko birgt ein SEK Einsatz gegen einen Kollegen? Ist der Zugriff und die Verhandlungen mit einem Polizisten schwieriger?
Diesen Fragen ging SEK-Einsatz.de nach und sprach mit dem ehemaligen stellvertretenden Kommandoführer des SEK Südbayern Emil Pallay.

Am gestrigen Freitag (11.07.2014) kam es in Asbach-Bäumenheim im Landkreis Donau-Ries zu einem tödlichen SEK-Einsatz, bei dem ein Polizist getötet wurde. SEK-Einsatz.de berichtete:

Das tragische Geschehen begann am frühen Freitagmorgen (8.30 Uhr) als Anwohner die Polizei informierten, dass sie Schüsse im Ort gehört haben. Schnell konnten Polizeikräfte den Ort des Geschehens ausfindig machen. Ein Wohnhaus eines 46-jährigen Kollegen einer Polizeidienststelle in Donauwörth.
Umgehend wurde das Gebiet rund um das Grundstück weiträumig abgesperrt und Spezialeinheiten der Polizei Bayern angefordert. Darunter ein Spezialeinsatzkommando (SEK) und Beamte der Verhandlungsgruppe (VG). Auch ein Notarzt und Rettungskräfte standen bereit.

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Polizist besaß legal mehrere private Waffen

Wie sich herausstellte hatte der 46-jährige Polizist mehrfach auf seinem Grundstück geschossen. Ob dieses mit der Dienstwaffe geschah, galt es schnell für die Polizei herauszufinden.
„Der Mann soll nicht mit seiner Dienstwaffe geschossen haben, aber er besaß legal mehrere private Waffen„, erklärte Polizeisprecher Manfred Gottschalk.
Speziell geschulte Beamte der Verhandlungsgruppe (VG) versuchten mit dem Kollegen Kontakt aufzunehmen, was sich als sehr schwierig zeigte, da er „zunächst nicht für klärende Gespräche zugänglich“ gewesen sei.

[pull_quote_center]Die Verhandlungsgruppe hat es sicherlich nicht leicht. Sie muss aber trotzdem systematisch vorgehen. Wie? Das bleibt Expertenwissen.[/pull_quote_center] sagt Emil Pallay
Einen Vorteil, mit einem Polizeibeamten zu verhandeln, sieht Pallay nicht.

Nach elf Stunden Zugriff durch SEK

Da die Verhandlungen, den 46-Jährigen zur Aufgabe zu bewegen, zu keinem Erfolg führten, entschloss sich die Polizeiführung  zum Zugriff durch Polizeibeamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK).
Dass gerade der Zugriff besonders heikel ist und erhöht schwierig sein kann, wenn der Täter selbst Polizist ist, weiß auch Emil Pallay:

„Wenn der Täter ein erfahrener Polizeibeamter ist, erhöht es die Schwierigkeiten beim Zugriff. Man hat es immerhin mit einem Insider zu tun, der womöglich mehr Hintergrundwissen besitzt als andere Gewaltverbrecher. Auch im Umgang mit Waffen sind Polizisten geschult. Hinzu kommt, dass womöglich der Täter den Einsatzkräften bekannt ist. Eine so genannte Hemmschwelle ist da nicht auszuschließen, wobei es grundsätzlich keinen Unterschied geben dürfte.“

Gegen 19.30 Uhr drangen die SEK Beamten in das Wohnhaus ein und es kam zum dramatischen Ende der Bedrohungslage.
Als der Polizist den Diensthund des SEKs sieht, feuert er umgehend auf den Hund und verletzt ihn schwer.

Polizeikräfte tragen den verletzten Hund weg | Foto: Screenshot
Polizeikräfte tragen den verletzten Hund weg | Foto: Screenshot

Doch wieso setzt man einen Hund ein?

„Der Diensthund sollte bei einem Zugriff gegen einen Gewaltverbrecher das geringere Mittel sein. Schließlich ist auch die Verhältnismäßigkeit beim Einschreiten zu berücksichtigen. SEK-Hunde sind für den Zugriff speziell trainiert und es ist allemal besser von einem Hund gebissen, als erschossen zu werden.
Nun ist es tragisch genug, wenn der Hund schwer verletzt oder gar getötet wird, aber es steht wohl außer Frage, dass eine schwere Verletzung eines Einsatzmanns schlimmer wäre. Es kommt immer wieder vor, dass ein Zugriff mit dem Hund nicht gelingt, weil der Täter noch die Möglichkeit findet, diesen zu töten.
Dies ist eigentlich ein Warnschuss für die Zugriffskräfte, noch vorsichtiger vorzugehen. Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass es für den Hundeführer tragisch ist, seinen „Gefährten“ zu verlieren“, erklärt der ehemalige SEK Mann Emil Pallay.

Anschließend richtet der 46-Jährige die Waffe gegen die eingesetzten Kollegen vom SEK. Die Zugriffskräfte reagieren sofort und schießen auf den Mann, der dabei tödlich getroffen wird. Auch der am Einsatzort befindliche Notarzt kann nicht mehr helfen.
Ob der Mann auch auf die SE-Kräfte schoss und wie viele Schüsse genau abgegeben wurden, ist derzeit Teil der kriminalpolizeilichen Ermittlungen. Ebenso, wieso der verheiratete Polizist sich in dieser psychischen Ausnahmesituation befand.

„Es ist immer schlimm, wenn ein Polizeibeamter auf einen Menschen schießen muss. Es darf aber keinen Unterschied ausmachen, welchen Beruf der Täter ausübt, wenn der Einsatz der Schusswaffe zur Rettung von Menschenleben oder zur Rettung des eigenen Lebens notwendig ist. Immerhin haben es die Einsatzkräfte mit einem Gewaltverbrecher zu tun, der rücksichtslos von der Schusswaffe Gebrauch macht und dem es offensichtlich egal ist, wie viele Kollegen er in den Tod mitreißt. Trotzdem muss so ein Einsatz besonders verarbeitet werden. Dafür helfen Vorgesetzte, besonders geschulte Kräfte und Polizeipsychologen. Diese Nachbereitung wird längere Zeit in Anspruch nehmen.“ – so Emil Pallay.

EmilPallayZur Person:

Emil Pallay, Jahrgang 1950, war 43 Jahre lang im Polizeidienst tätig, 20 davon beim Spezialeinsatzkommando (SEK) Südbayern. Neben annähernd 1000 Einsätzen zur Bekämpfung schwerer Gewaltkriminalität insbesondere bei Entführungen, Erpressungen, organisierter Kriminalität und Terrorismus, war er an der Bewältigung von über 30 Geiselnahmen beteiligt.

Er berät europaweit Spezialeinsatzkommandos, hält Vorträge und Seminare. Außerdem schrieb Emil Pallay das Buch „Zugriff – Das Leben eines SEK-Manns“.

Lesen Sie das Buch und Sie werden dann mehr über die „geheimen“ Polizisten und Einsätze wissen.

 

 

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Schlagwörter: BedrohungslageEmil PallaySEK BayernSEK-Hund1SpezialeinsatzkommandoVerhandlungsgruppe
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