Wegen einer Bedrohung sollte der Mann festgenommen und polizeilich vernommen werden. Der Beschuldigte flüchtete aber vor Eintreffen der Polizeibeamten in ein angrenzendes Waldstück. Laut Augenzeugen führte der Flüchtende eine Schusswaffe mit sich.
Hintergrund der polizeilichen Ermittlungen war ein Familienstreit der einige Tage zurücklag und eskaliert war. Weiter war bekannt, dass der Beschuldigte aufgrund seiner Jagdberechtigung legal im Besitz von Schusswaffen ist. Zur Festnahme des Beschuldigten war ein Spezialeinsatzkommando (SEK) aus München angefordert worden. Zur Suche nach dem 60jährigen, die sich wegen des Geländes und der einbrechenden Dunkelheit äußerst schwierig gestaltete, wurden zusätzliche Einsatzkräfte von Bereitschaftspolizei, der umliegenden Polizeidienststellen und Polizeihunde aufgerufen. Zusammen mit den Kräften der Polizeiinspektion Altötting befanden sich ca. 150 Beamte im Einsatz.
Zur Nachtzeit meldete sich sein Rechtsanwalt und gab an, der Beschuldigte hätte sich bei ihm gemeldet und wollte die Sache klären. Hinweise zu seinem Aufenthaltsort wurden nicht genannt. Im weiteren wurde mehrmals Kontakt mit dem Rechtsanwalt aufgenommen, der seinerseits Anstrengungen unternahm, ihn dazu zu bewegen, der Polizei die Waffe auszuhändigen und sich zu stellen.
Bei einem späteren Gespräch mit dem Rechtsanwalt teilte dieser mit, dass der Gesuchte wegen des hohen Fahndungsdruck ihm nun an einem geheimen Ort die Waffe übergeben hat und sich dann sofort wieder in unbekannte Richtung entfernte. Der Beschuldigte möchte sich aber zu einem späteren Zeitpunkt in Begleitung seines Rechtsbeistandes mit einer Polizeidienststelle in Verbindung setzen.
Mit der Sicherstellung der Schusswaffe konnte das Gefährdungspotential erheblich gemindert werden und die Lage ohne Personenschaden bewältigt werden.
Die polizeilichen Ermittlungen zum Gesamtgeschehen werden dennoch intensiv weiter geführt, wie ein Sprecher mitteilt.