Hamburg – Polizeibeamte des Mobilen Einsatzkommando (MEK) Hamburg haben zwei 23 und 34 Jahre alte Deutsche wegen des Verdachts des mehrfachen Raubes verhaftet. Zeitgleich wurden sechs Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt.
Die Kriminalpolizei hatte mit Bildern aus einer Überwachungskamera nach zwei Männern gefahndet, die im Verdacht stehen, mehrere Raubüberfälle begangen zu haben. Die Tatverdächtigen hatten über ein Internetportal hochwertige Pkw zum Verkauf angeboten. Mit den potentiellen Käufern aus anderen Bundesländern vereinbarten die mutmaßlichen Täter Übergabetermine in Hamburg und Berlin. Hier bedrohten sie die Kaufinteressenten mit einer Schusswaffe und forderten Bargeld. Dabei erbeuteten die Räuber am 07.07.2011 in Berlin 16.800 Euro und am 28.07.2011 in Hamburg-Wandsbek 27.000 Euro. Bei den anderen Taten konten die Opfer ohne Schaden flüchten.
Über eine Öffentlichkeitsfahndung im August 2011 gingen zunächst keine Hinweise ein. Im Januar 2012 erbrachte die Einstellung von Videosequenzen auf der Internetseite der Hamburger Polizei erste Hinweise auf zwei Männer aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Ermittlungen der Kripo ergaben, dass die beiden Männer mit einer weiteren unbekannten Person zusammen ähnliche Raubüberfälle begangen haben dürften. Die Täter verhielten sich dabei hoch konspirativ und nutzten verschiedene Aufenthaltsorte.
Über die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkten die Kripobeamten zwei Haftbefehle und sechs Durchsuchungsbeschlüsse. Am Mittwochabend (14.03.2012) gingen nach der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ weitere Hinweise auf die beiden mutmaßlichen Räuber ein. Nachdem der 23-Jährige in Berlin lokalisiert werden konnte, vollstreckten Beamte des MEK Hamburg am Donnerstag um 21:15 Uhr zeitgleich die Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse. Der 34-Jährige wurde in Mecklenburg-Vorpommern in seinem Auto verhaftet. Seinen 23-jähriger mutmaßlichen Komplizen verhafteten die Kriminalbeamten in Berlin, als er eine Taxe verließ. Zusammen mit dem jüngeren Beschuldigten nahmen die Polizisten einen 25-jährigen Mann aus Mecklenburg-Vorpommern vorläufig fest. Ein dringender Tatverdacht für die Raubtaten konnte ihm bislang nicht nachgewiesen werden. Er wurde nach erkennungsdienstlicher Behandlung entlassen.
Bei den Durchsuchungen stellten die Fahnder umfangreiches Beweismaterial sicher. Die Auswertung der sichergestellten SIM-Karten und schriftlichen Unterlagen wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die beiden mutmaßlichen Räuber wurden der Untersuchungsabteilung des Amtsgerichtes Hamburg zugeführt.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Hamburg dauern an.