
Kassel – Im Rahmen einer kleinen Feierstunde fand am Dienstag, den 11.10.2011, die Grundsteinlegung für ein neues Dienstgebäude des Polizeipräsidiums Nordhessen im Baunataler Stadtteil Rengershausen statt. Landespolizeivizepräsident Hermann-Josef Klüber, Nordhessens Polizeipräsident Eckhard Sauer, 1. Stadträtin Silke Engler-Kurz, Baudirektor Ralf Kruse vom Hessischen Baumanagement und Volker Zeidler, stellvertretender Personalratsvorsitzender im PP Nordhessen, führten gemeinsam die Zeremonie durch. Mit Bauhelm auf dem Kopf und handwerklichem Geschick mauerten sie gemeinsam an der dafür vorgesehenen Stelle eine kupferne Zeitkapsel mit der Urkunde zur Grundsteinlegung, einer Liste der anwesenden Personen, einer aktuelle Tageszeitung sowie jeweils einem Stück der aktuellen Euromünzen ein. Bei größeren Bauvorhaben ist dies ein traditioneller Akt, um der Nachwelt Informationen aus der Zeit des Baubeginns zu erhalten.
Landespolizeivizepräsidenten dankt Landtag für Projektbewilligung
Polizeipräsident Eckhard Sauer, der die Gäste in einem Übungsraum des benachbarten Trainingszentrums begrüßte, brachte seine Freude zum Ausdruck, dass mit diesem Neubau endlich eine adäquate Unterbringung der nordhessischen Spezialeinheiten und -kräfte mit allen sich daraus ergebenden Vorteilen realisiert werde. „Mit dem Neubau, der Zusammenlegung der Einheiten und der Fertigstellung des unmittelbar benachbarten Trainingszentrum werden sich die Arbeits-, Trainings- und Einsatzmöglichkeiten deutlich verbessern“, erklärte Eckhard Sauer. Auch die verkehrsgünstige und damit auch polizeitaktisch günstige Lage an der A 49 mit unmittelbarer Anbindung an die A 44 und die A 7 erhöhe den Einsatzwert dieser Einheiten sicherlich noch weiter. Landespolizeivizepräsident Hermann-Josef Klüber richtete zu Beginn seiner Ansprache die Grüße von Innenminister Boris Rhein, Staatssekretär Werner Koch und Landespolizeipräsident Udo Münch aus. Er dankte insbesondere den anwesenden Landtagsabgeordneten, dass der Landtag als Haushaltsgesetzgeber der geplanten Baumaßnahme des Innenministeriums zugestimmt habe. Dies zeuge angesichts angespannter öffentlicher Haushalte und beispielsweise auch der Euro-Krise von Zuversicht und Entschlossenheit, in die innere Sicherheit zu investieren. Dazu gehöre auch, dass der Haushaltsgesetzgeber nach der Festnahme der Sauerland-Gruppe angesichts der Bedrohungen durch den internationalen Terrorismus auch einer Stellenvermehrung bei den Spezialeinheiten zugestimmt habe. Mit dem Pilotprojekt „Passivhaus“ erprobe man im Übrigen, ob sich bei Behördenneubauten ein vertretbares Kosten/Nutzen-Verhältnis erzielen lasse.
Neubaumaßnahme schafft auch dringend benötigten Platz im Polizeipräsidium
Frau Engler-Kurz, die als 1. Stadträtin in Vertretung von Bürgermeister Manfred Schaub ein Grußwort an die Zuhörer richtete, begrüßte die Stärkung des Polizeistandorts in der Stadt Baunatal. Dies sei nicht nur ein Gewinn für Baunatal, sondern für die ganze Region, betonte die Kommunalpolitikerin. Als Umweltdezernent freue sie sich natürlich auch darüber, dass eine solch moderne Bautechnologie als Pilotprojekt der hessischen Landesregierung in Baunatal erprobt werde. Baudirektor Ralf Kruse, Leiter der nordhessischen Niederlassung des Hessischen Baumanagements, erläuterte die bautechnologischen Besonderheiten und die Komplexität des Passivhauskonzeptes. Für das Personal des PP Nordhessen ergriff Volker Zeidler, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats, das Wort. Er freue sich für seine Kolleginnen und Kollegen, die zukünftig in einem sehr modernen Dienstgebäude untergebracht seien. Gleichzeitig sei es auch ein guter Tag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Polizeipräsidiums, da mit dem geplanten Umzug mehrerer Einheiten dort dringend benötigten Raum erhielten. Der Neubau des Polizeipräsidiums im „Goldenen Loch“ am Kulturbahnhof sei durch die Strukturreform der Polizei im Jahr 2001 und der Aufnahme der Kolleginnen und Kollegen des aufgelösten Polizeidezernats beim RP Kassel bereits zum damaligen Zeitpunkt zu klein geworden.
Fertigstellung im Herbst 2013
Das neue Dienstgebäude, in dem künftig Mitarbeiter nordhessischer Spezialeinheiten und Spezialkräfte ihren Dienst versehen werden, wird als Pilotprojekt des Landes Hessen in Passivhausbauweise errichtet. Im Rahmen des energiesparenden Bauens und auf Grundlage des Klimaschutzkonzeptes für Gebäude des Landes Hessen wurde diese Maßnahme ausgewählt, um die Energiespartechnologie „Passivhausbauweise“ zu erproben und dokumentieren zu können. Der geplante dreigeschossige, nicht unterkellerte Baukörper mit seinen äußeren Abmessungen von ca. 85 m Länge, 29 m Breite und 11,20 m Höhe hat ein Raumvolumen von 28.630 m³. Die Gesamtnutzfläche von 4.547 m² setzt sich zusammen aus 3.001 m² für Diensträume und 1.546 m² Garagenfläche mit insgesamt 46 Pkw-Stellplätzen und 11 LKW-Abstellplätze. Das Dienstgebäude wird in der Mitte zwischen dem fast fertig gestellten neuen Ausbildungszentrum und bestehenden Dienstgebäuden und Garagen errichtet. Mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes entsteht zwischen den Dienstgebäuden ein zentraler Platz, der neben der Verkehrserschließung auch die Nutzung als Hubschrauberlandefläche ermöglicht. Die reinen Baukosten betragen inklusive der polizeilichen Technik rund 20.000.000,- Euro. Die Fertigstellung des Gebäudes inklusive der Polizeisondertechnik ist für Herbst 2013 geplant.