Berlin | Am heutigen Donnerstagmorgen kam es in Berlin zu einem Angriff auf eine 44-jährige Polizebeamtin mit einem Messer durch einen polizeibekannten Islamisten. Gegen 09.48 Uhr wurde die Berliner Polizei durch einen Zeugen über den Notruf informiert, dass ein augenscheinlich „geistig verwirrter“ Mann mit einem Klappmesser – Klingenlänge ca. 9 cm – bewaffnet über die Herrstraße / Ecke Nauenerstraße lief und Passanten damit bedrohte. Stellenweise soll der Mann die Passanten umarmt und das Messer denen an den Hals gehalten haben, wie die Staatsanwaltschaft sagte.
Umgehend wurden mehrere Funkwagen der Polizei Berlin zum Einsatzort gerufen. Als nahezu zeitgleich zwei Steifenwagen eintrafen, forderten die ersten beiden Polizeibeamten den Mann lautstark auf, dass Messer nieder zu legen. Jedoch gelang es dem Angreifer eine Polizeibeamtin mit dem Messer im Schulter- Halsbereich zu verletzen. Ihr Kollege eröffnete daraufhin mit seiner Dienstwaffe das Feuer auf den Mann, um ihn zu stoppen und den Angriff zu beenden. Bei der Schussabgabe wurde der Mann mit zwei Schüssen tödlich verletzt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft traf der erste Schuss den Elbogen des Mannes und der zweite die Hüfte. Durch innere Verblutungen soll der Täter verstoben sein. Doch auch die Polizeibeamtin erlitt einen Bauchschuss.
Angreifer war bereits 8 Jahre in Haft
Bei dem getöteten Täter handelt es sich um einen 41-jährigen irakischen Staatsangehörigen, der der Terrororganisation Islamischer Staat angehört hat und in Berlin wohnhaft war, wie Polizeisprecher Stefan Redlich gegenüber SEK-Einsatz.de mitteilte. Bereits im Jahr 2008 wurde der Mann von einem Gericht in Stuttgart wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung mit der Beteiligung an einem versuchten Mord rechtskräftig zu einer Gesamtstrafe von acht Jahren verurteilt. Bei dem Mann handelt es sich um den 41 Jahre alten Rafik Y., der 2004 in ein vereiteltes Attentat auf den damaligen irakischen Ministerpräsidenten Ijad Allawi verwickelt gewesen war.
Täter trug Fußfessel
Rafik Y. stand auf einer Liste „nichtdeutscher terroristischer Gefährder“ und trug eine elektronische Fußfessel, weil er unter sogenannter Führungsaufsicht stand, wie Redlich mitteilte. Die Fußfessel hat der Attentäter allerdings nach Angaben der Polizei am Donnerstagmorgen entfernt.
„Es sei zu früh zu sagen, ob die Tat terroristisch motiviert war und es ein vorbereiteter Anschlag war“, sagte Oberstaatsanwalt Dirk Feuerberg bei der Pressekonferenz in Berlin. Die Wohnung des Mannes wird derzeit durchsucht und auf Hinweise zu terroristischer Pläne überprüft.
Erst am gestrigen Mittwoch probte die Polizei Berlin die Vorgehensweise der Tatort- und Ermittlungsarbeit nach einem fiktiven terroristischen Anschlag – SEK-EINSATZ.de berichtete -.
Wie Polizeisprecher Stefan Redlich gegenüber SEK-Einsatz.de sagte, sei die verletzte Polizeibeamtin aktuell in einem stabilen Zustand.
SEK-EINSATZ.de wünscht eine gute und schnelle Genesung der Kollegin!