Berlin – Dramatische Minuten in einer Postbank-Filiale in Berlin-Neukölln:
Bankräuber haben am Freitag zwei Mitarbeiterinnen des Geldinstituts im Tresorraum eingeschlossen.
Schwer bewaffnete Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) stürmten die Filiale in der Glasower Straße. Doch da war das Räuberduo längst auf der Flucht.Die beiden Angestellten kamen nach Polizeiangaben mit dem Schrecken davon. Sie wurden unverletzt aus der Postbank-Schatzkammer befreit. Die Polizei machte keine Angaben, mit wie viel Bargeld die beiden Täter entkamen. Kunden waren während des Überfall nicht in der Bank.
Das Duo hatte sich nach Darstellung der Polizei morgens vor Geschäftsbeginn am Personaleingang der Filiale an der Ecke Glasower Straße/Hermannstraße auf die Lauer gelegt. Als eine 37-jährige Angestellte die Filiale gegen 8.20 Uhr aufschloss, drängten sie die Frau und eine weitere gerade zum Dienst erscheinende 53 Jahre alte Kollegin ins Innere. Dann zwangen die maskierten Täter die Überfallenen mit vorgehaltener Schusswaffe, den Tresorraum zu öffnen. Nachdem sie sich die Taschen mit Geld gefüllt hatten, ließen sie die Frauen in dem Raum zurück. Sie schlossen die Tür hinter sich und ergriffen die Flucht.
Die alarmierte Polizei wusste zunächst nicht, ob die Bankräuber das Gebäude schon verlassen hatten. Die eingeschlossenen Angestellten hatten zwar per Handy Alarm geschlagen. Da der telefonische Kontakt aber abbrach und nicht wieder aufgenommen werden konnte, sei zunächst unklar gewesen, ob sich die Frauen noch in Gefahr befinden, hieß es bei der Polizei.
Zur Sicherheit wurde deshalb das SEK mit seinen durchtrainierten Festnahme-Spezialisten in Marsch gesetzt. Gewaltsam musste der Tresorraum nicht geöffnet werden. Ein herbeigerufener Postbank-Mitarbeiter schloss die Tür nach Polizeiangaben mit seinem Schlüssel auf und befreite seine Kolleginnen. Die unter Schock stehenden Frauen wurden sofort von der Feuerwehr unter ihre Fittiche genommen und zu einem Notarzt gebracht. Der Straßenabschnitt vor dem Bankgebäude blieb gesperrt, bis die Polizei ihre Arbeit am Tatort weitgehend beendet hatte. Die Fahndung nach den Tätern blieb bisher ohne Erfolg.
Einer der Räuber wurde als 35 bis 50 Jahre alt, stämmig und 1,80 bis 1,85 Meter groß beschrieben. Er trug ein vermutlich rot-schwarzes Holzfällerhemd und sprach Deutsch mit Berliner Akzent. Sein Komplize soll etwas kleiner und kräftiger sein. Er sprach ebenfalls Deutsch.