Essen – Eine angedrohte Amoktat sorgte am Mittwoch (14.12.2012) für einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften am Berufskolleg an der Blücherstraße im Essener Nordviertel (SEK-Einsatz.de berichtete). Einer 19-jährigen Schülerin war nach eigenen Angaben vor dem Schulgebäude wortlos ein Zettel in die Hand gedrückt worden, auf dem zeitnah eine Amoktat angedroht wurde. Ihr Freund, ebenfalls Schüler des Berufkollegs, befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Schulgebäude. Per SMS bestellte die junge Frau ihren Freund vor das Schulgebäude und zeigt ihm den Zettel. Gemeinsam gehen Beide zur Schulleitung und übergeben den Zettel. Diese informiert über den Notruf 110 die Polizei.
Das gesamte Schulgebäude wird geräumt, der Schulbetrieb komplett eingestellt. Spezialeinsatzkräfte der Polizei durchsuchen im Anschluss das Gebäude, verdächtige Personen werden nicht angetroffen. Fahndungsmaßnahmen im Stadtgebiet bleiben ebenfalls erfolglos.
Schadenersatzforderungen
Im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen wird auch die Schülerin mehrfach vernommen. Schließlich räumt sie ein, dass der maskierte Mann, der ihr den Zettel übergeben haben soll, nicht existiert. Was die junge Frau zu dieser Täuschung veranlasst hat, kann abschließend noch nicht gesagt werden. Schulische Versagensängste und Probleme im persönlichen Bereich spielen hier vielleicht eine Rolle. Der Freund der Schülerin ist nach derzeitigem Ermittlungsstand unverdächtig an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die junge Frau muss jetzt mit einer Strafanzeige und Schadenersatzforderungen rechnen. Die Essener Polizei ermittelt in Fällen von angedrohten Amoktaten intensiv. Nicht immer führen diese Taten zu einem polizeilichen Großeinsatz, wie hier.
In den meisten Fällen werden die Täter ermittelt.
Die Androhung von Amoktaten ist kein dummer Jungenstreich!
Fotos: Karsten John | www.Blau-Licht-Aktuell.de[slideshow id=75]