Berlin – Ruhestörender Lärm löste vergangene Nacht einen bis in die frühen Morgenstunden andauernden Polizeieinsatz in Treptow aus, zu dem auch das Spezialeinsatzkommando hinzugezogen werden musste. Anwohnerbeschwerden über zu laute Musik führten Polizisten des Abschnitts 65 gegen 0 Uhr 50 in die Karl-Kunger-Straße, wo ein 24-Jähriger Musikanlage und Fernseher jenseits der zumutbaren Zimmerlautstärke angestellt hatte. Nachdem vorläufig Ruhe eingekehrt war, mussten die Beamten gegen 2 Uhr 15 erneut zu der im vierten Stock gelegenen Wohnung fahren, da wieder Lärm die Nachbarn belästigte.
Anstatt, wie von den Polizisten gefordert, die Tür zu öffnen, vernahmen die Beamten plötzlich typische Durchladegeräusche einer Schusswaffe aus der Mietwohnung. Alle weiteren Überredungsversuche, die Wohnungstür zu öffnen, schlugen fehl. Das angeforderte Spezialeinsatzkommando drang schließlich gegen 4 Uhr in die Wohnung ein und überwältigte den 24-jährigen Mieter.
In der Wohnung fanden die Polizeibeamten eine geladene Schreckschuss-Reizstoff-Signal-Waffe im Kaliber 9 Millimeter, weitere dazugehörige Munition, Granatenteile und Zünder, selbst hergestellte Sprengkörper sowie Kriegsmunition neben einem Beil und einem Bajonett. Der Festgenommene wurde nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Ihn erwarten Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, das Kriegswaffenkontrollgesetz und Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen der Lärmbelästigung.
Quelle: Polizei Berlin