Berlin – Umfangreiche Ermittlungen des Abschnitts 65 in Treptow führten gestern Abend zu einer Wohnungsdurchsuchung mit dem Spezialeinsatzkommando (SEK).
Vorangegangen war am Montag gegen 12 Uhr 40 der gewalttätige Angriff eines 61-Jährigen auf einen 38-Jährigen, der den Hund des Älteren aus Verärgerung über eine nicht angelegte Hundeleine in die Spree geworfen hatte. Der Hundehalter war darüber so in Rage geraten, dass er noch während der Klärung des Sachverhalts in der Britzer Straße durch herbeigerufene Polizeibeamte des Abschnitts 65 mit einer Holzlatte auf den 38 Jahre alten Kontrahenten einschlug.
Während der Festnahme fiel dem 61-Jährigen eine mitgeführte scharfe Schusswaffe aus seinem Holster. Als er die Pistole wieder aufhob, gelang es den Polizisten, ihm diese sofort abzunehmen.
Die Schusswaffe nebst gefülltem Magazin wurde beschlagnahmt und Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.
Nachermittlungen ergaben, dass der 61-Jährige ein bei der Waffenbehörde registrierter Sportschütze ist und über weitere Schusswaffen verfügt.
Aufgrund der Tatumstände am Vortag und der offenkundigen Ungeeignetheit des Waffenbesitzers zum Führen und zum Besitz von Schusswaffen, erwirkten die Beamten des Abschnitts 65 einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss für dessen Wohnanschrift.
Gemeinsam mit dem SEK stellten die Polizisten gegen 18 Uhr 30 eine weitere Pistole, ein Gewehr und knapp 100 Schuss Munition in der Wohnung des Mannes sicher.
Die weiteren Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz hat das zuständige Fachkommissariat der Polizeidirektion 6 übernommen. Die Waffenbehörde beim Landeskriminalamt ist ebenfalls eingeschaltet.