Auch Werbung wird täglich viel in Berlin gemacht. So wirbt aktuell ein Video-Streaming Anbieter für die amerikanische Serie „Better call Saul“ mit dem Slogan: „Auch Kriminelle sind Menschen wie Du und ich“.
Aber wo fängt Kriminalität an?
Ein weiterer trauriger Rekord in der Bundeshauptstadt ist das vermeintliche Karvaliersdelikt und Volkssport „Erschleichen von Leistungen“, oder im Volksmund Schwarzfahren. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) brachten im vergangenen Jahr 34.850 Fälle zur Anzeige. Ein Plus von satten 395,2 Prozent (+ 7.038 Fälle) im Vergleich zum Jahr 2013. Dabei handelt es sich laut Aussage von Innensenator Frank Henkel (CDU) meist um Schwarzfahrer, die bereits zum dritten Mal von den Verkehrsbetrieben erwischt wurden. Denn die BVG erstattet oftmals erst beim dritten Erwischt werden Strafantrag bei der Polizei.
Einen weiteren deutlichen Anstieg verzeichnete die Polizei Berlin im Bereich von Taschen- und Fahrraddiebstählen. Insgesamt stieg die Zahl der Diebstähle im Vergleich zu 2013 um 7,3 Prozent auf 242.899 Fälle. Mit 32.121 Fällen hat vor allem die Zahl der Taschendiebstähle im Berichtsraum sehr deutlich zugenommen. Das bedeutet einen Zuwachs von 11.327 Fällen (+ 54,5 Prozent). Besonders beliebt bei den laut Statistik oftmals rumänischen Tätergruppierungen, hochwertige Smartphones und Geldbörsen.
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- Taschendiebe lassen sich am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute.
- Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sie sich unter den Arm.
- Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürtelinnentasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah. Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.[/iconbox]
Weitere Tipps, wie Sie sich dagegen Schützen können, lesen Sie hier bei der offiziellen Webseite der Polizei für „Polizeiliche Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK)“ unter www.polizei-beratung.de
Fahrraddiebstahl und Einbruch ebenfalls gestiegen
Ein Plus von 4.245 Fällen bzw. 16 Prozent bei den Fahrraddiebstählen führt zu einem Höchststand im Zehnjahresvergleich. Insgesamt wurden im Jahr 2014 30.758 Fahrraddiebstähle erfasst.
Die Zahl der Wohnraumeinbrüche bleibt mit 12.159 Fällen konstant hoch. Im Vergleich zu 2013 ist hier ein Anstieg von 593 Fällen bzw. 5,1 Prozent zu verzeichnen.
Die Gewalt in Berlin hat einen langjährigen Tiefstand erreicht: So wurden im Jahr 2014 61.070 Rohheitsdelikte erfasst. Das sind 2.113 Fälle bzw. 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr, und der niedrigste Wert seit 1996. Gegenüber dem Höchststand im Jahr 2007 ist die Zahl um 8.313 Fälle bzw. 12 Prozent zurückgegangen.
Insgesamt wurden für das Jahr 2014 in Berlin 543.156 Straftaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Das sind 39.991 Fälle bzw. 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Aufklärungsquote betrug im Jahr 2014 44,9 Prozent und lag damit 1,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.
Die Zahl der Raubtaten sank um 525 Fälle bzw. 8,4 Prozent auf 5.697 Delikte. Bei den Körperverletzungen ist ein Rückgang um 1.059 Fälle oder 2,5 Prozent auf 40.736 Fälle zu verzeichnen, bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung beträgt der Rückgang 395 Fälle bzw. 3,8 Prozent.
Auch Mord und Totschlag stieg
Die Zahl von Mord und Totschlag stieg um 25 Fälle (+ 23,6 Prozent) auf 131 Fälle. Die traditionell hohe Aufklärungsquote in diesem Deliktbereich ist im Zehn-Jahres-Vergleich auf den dritthöchsten Wert gestiegen (92,4 Prozent). Ein Anstieg ist bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen (+363 Fälle, 13,8 Prozent), ein Rückgang bei Fällen Häuslicher Gewalt (-717 Taten, -4,5 Prozent)
Rückläufig ist in der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik auch die Zahl der Opfer. Im Jahr 2014 wurden 76.830 Personen Opfer von Straftaten, die zu den PKS-Opferdelikten zählen. Das sind 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Innensenator Henkel: „Wir konnten 2014 im Kampf gegen die Gewalt weitere Erfolge verzeichnen. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Gewalttat zu werden, ist in Berlin so gering wie seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr. Das ist eine erfreuliche Nachricht. Umgekehrt haben wir einen erheblichen Druck bei den Eigentumsdelikten, insbesondere bei Taschen- und Fahrraddiebstählen. Hier sind wir mit einer besorgniserregenden Entwicklung konfrontiert, die vor allem von reisenden Tätern getragen wird.“
22% mehr politisch motivierte Taten
Im Rahmen des „Kriminalpolizeilichen Meldedienstes in Fällen Politisch motivierter Kriminalität“ wurden im Jahr 2014 3.814 Fälle gemeldet. Das ist ein Anstieg des Fallaufkommens im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent. In 777 Fällen handelte es sich um Gewaltdelikte, was ein Anstieg gegenüber dem Jahr 2013 um 69 Prozent bedeutet.
Im Phänomenbereich Politisch motivierte Kriminalität – rechts stieg das Fallaufkommen im Berichtsjahr von 1.385 auf 1.536. Das ist ein Anstieg um 151 Fälle (11 Prozent). Bei der Politisch motivierten Kriminalität – links wurden 310 Fälle mehr registriert (+ 30 Prozent). Insgesamt wurden in diesem Bereich 1.350 Fälle aufgenommen. Die politisch motivierte Ausländerkriminalität stieg um 123 Fälle (63 Prozent) auf 319 Fälle.
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