Northeim / Celle | Im niedersächsischen Northeim nahmen Einsatzkräfte der Polizei einen mutmaßlichen Salafisten fest, der einen Terroranschlag auf Polizisten oder Soldaten geplant haben soll. Bei der Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler Materialien für den Bau eines Sprengsatzes.
Die Generalstaatsanwaltschaft Celle hat aufgrund der Ermittlungen der Polizeiinspektion Northeim/Osterode ein Ermittlungsverfahren gegen den 26-Jährigen deutschen Staatsangehörigen aus Northeim wegen des Verdachts der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat und anderer Straftaten eingeleitet und beim Amtsgericht Northeim den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls beantragt. Das Amtsgericht Northeim ist diesem Antrag gefolgt und der Beschuldigte sitzt seit gestern in der Justizvollzugsanstalt Rosdorf ein.
Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat, nämlich Mord, vorbereitet zu haben, indem er sich Gegenstände und Chemikalien verschaffte und verwahrte, die zur Herstellung von Sprengstoff und Sprengvorrichtungen wesentlich sind. Weiterhin ist der Beschuldigte dringend verdächtig, ohne die erforderliche Erlaubnis mit explosionsgefährlichen Stoffen (Acetonperoxid) umgegangen zu sein, teilten die Behörden mit.
USBV Gegenstände gefunden
Bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Northeim wurden Gegenstände aufgefunden, die für den Bau einer unkonventionellen Sprengvorrichtung geeignet sind. Dazu zählen chemische Materialien, die zur Herstellung eines Sprengsatzes mit dem Sprengstoff Acetonperoxid benötigt werden, sowie die für eine Fernzündung erforderlichen elektronischen Bauteile.
Der Beschuldigte ist der salafistischen Szene zuzurechnen. In seiner ersten verantwortlichen Vernehmung hat er eingeräumt, geplant zu haben, Polizeibeamte oder Soldaten in eine Falle zu locken und diese mit einem selbst gebauten Sprengsatz zu töten. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.
„Die Polizei hat auch hier professionell und konsequent agiert sowie alle erforderlichen Maßnahmen zeitnah mit großem Nachdruck vorbereitet und umgesetzt. Die Bekämpfung der aktuellen Erscheinungsformen des Terrorismus bzw. Islamismus hat in der Polizeidirektion Göttingen oberste Priorität. Das zeigen die Vorgänge aus der jüngsten Vergangenheit sehr deutlich. Wir nutzen dabei alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumente. Die enge Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft Celle war wesentliche Grundlage für den Einsatzerfolg„, sagte Uwe Lührig, Präsident der Polizeidirektion Göttingen.
Auch die Generalstaatsanwaltschaft Celle betonte die Bedeutung des gemeinsamen Ermittlungserfolgs. Sie betreibe mit allen ihr zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln eine konsequente Strafverfolgung zur Bekämpfung terroristischer Straftaten, sagte Oberstaatsanwalt Bernd Kolkmeier, Pressesprecher der Behörde.