Nach bisherigem Ermittlungsstand gehen die Drogenfahnder der Soko Crystal beim Zollfahndungsamt München davon aus, dass der 30-jährige Hauptbeschuldigte bereits seit längerer Zeit Crystal in einer Größenordnung zwischen 300 und 450 Gramm wöchentlich zum Weiterverkauf bezogen hat. Die Anzahl aller Beschuldigten im Verfahren ist inzwischen auf insgesamt 13 Personen zumeist deutscher Staatsangehörigkeit gestiegen (zwölf Männer und eine Frau).
In den durchsuchten Objekten der Gruppierung konnten die Rauschgiftfahnder hierbei noch circa 50 Gramm Crystal, etwa 100 Gramm Marihuana, 63 Ecstasy-Tabletten, zwei Schreckschusswaffen sowie einen tatbezogenen hochwertigen Pkw sicherstellen. Einzelne Mengen von Betäubungsmitteln waren hierbei in extra als Versteck hergerichteten und derart auch frei erwerblichen Flaschen und Getränkedosen transportiert worden.
Eine darüber hinaus in einem Durchsuchungsobjekt aufgefundene Handgranate konnte erst nach Begutachtung durch hinzugezogene Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamts als ungefährlich eingestuft werden, da Zünder und Sprengstoff nicht mehr enthalten waren.
Neben zwei bereits im Vorfeld mit Haftbefehl belegten Beschuldigten wurden im Rahmen der Einsatzmaßnahme drei weitere Beschuldigte vorläufig festgenommen und ebenso dem Ermittlungsrichter in Weiden vorgeführt. Insgesamt vier Personen befinden sich derzeit auf Anordnung des Ermittlungsrichters in Untersuchungshaft.
Einzelne Beschuldigte der Gruppierung haben den ihnen zur Last gelegten Tatvorwurf im Rahmen ihrer Beschuldigtenvernehmung bereits eingeräumt.
Die durch einzelne Beschuldigte der Bande getätigten Rauschgiftverkäufe erstreckten sich flächendeckend über die gesamte Oberpfalz bis in den Raum Nürnberg hinein. Die psychoaktive Droge mit dem extrem gefährlichen Suchtpotenzial wurde von der Gruppierung – je nach Abnahmemenge – zu einem Grammpreis (gestreckt) von 65 bis 85 Euro angeboten und verkauft, so die Zollfahnder aus München.
Die Ermittlungen zum Gesamttatumfang der Gruppierung dauern an.
[iconbox title=“Hintergrund zur Soko Crystal“ title_align=“left“ content_align=“left“ title_color=“#1e73be“ align=“left“ type=“vector“ icon=“momizat-icon-info2″ icon_align_to=“box“ size=“32″ icon_color=“#1e73be“ ]Nachdem in den Jahren 2011 und 2012 unter Federführung des Zollkriminalamts die Behörden des Zolls, der Bundespolizei, der Landespolizeien Sachsens und Bayerns sowie ihre tschechischen Kolleginnen und Kollegen in den gemeinsamen Kontrolloperationen „Speedway I“ und „Speedway II“ gegen die besonders gefährlichen synthetischen Drogen vorgingen, sind die diesbezüglichen Feststellungen und die Ermittlungserfolge permanent angestiegen.Die Zollfahndung intensiviert daher seit dem 1. September 2013 mit einem weiteren Ansatz den Druck auf die hinter den Käufern und den Rauschgiftkurieren stehenden organisierten Drahtzieher und deren Helfer. Mit Einrichtung der Sonderkommissionen Soko Crystal bei der Zollfahndung in Dresden sowie in Nürnberg und in Weiden verstärkt der Zoll zusätzlich die schnelle und effiziente Durchführung von Ermittlungsverfahren mit allen ihm gesetzlich zur Verfügung stehenden operativen Hilfsmitteln.
In der Soko Crystal wurden an drei Standorten spezialisierte Ermittler zusammengezogen, um länderübergreifende Erkenntnisse zum Phänomen Crystalschmuggel zusammenzuführen und letztlich skrupellose Profiteure und organisierte Hintermänner des Schmuggels der Horrordroge Crystal aufzudecken und der Justiz zuzuführen.[/iconbox]
Quelle Text und Foto: ZFA München