Berlin / Dortmund | Gleich zwei Fälle von massiven „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ ereigneten sich am gestrigen Mittag und heutigen Morgen in Berlin und Dortmund.
In Berlin wollten am gestrigen Mittag gegen 12.30 Uhr Polizeibeamte zwei von der Staatsanwaltschaft Berlin erlassene Vorführungsbefehle wegen begangener Ordnungswidrigkeiten und in diesem Zusammenhang nicht bezahlter Geldbußen vollstrecken. Nach Klingeln öffnete zunächst der 65-jährige Vater des Gesuchten, der die Polizeibeamten, die den Grund ihres Erscheinens erläuterten, nicht in die Wohnung lassen wollte und gemeinsam mit einem weiteren in der Wohnung anwesenden Mann versuchte, ihnen die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Die Polizisten nahmen weitere Stimmen in der Wohnung wahr, woraufhin sie das Zuschlagen der Tür verhinderten und sich Zugang zur Wohnung verschafften.
Beamten Gewalt und Tötung angedroht
In der Wohnung trafen sie auf insgesamt fünf Personen im Alter von 25 bis 65 Jahren, vier Männer und eine Frau. Den Beamten wurde von den Anwesenden Gewalt angedroht, sofern sie die Wohnung nicht verlassen würden. Der 65-Jährige drehte anschließend den Hahn einer Gasflasche auf und drohte damit, die Polizisten umzubringen. Einem Beamten gelang es, den Mann zur Seite zu stoßen und ihn daran zu hindern, den Hahn weiter zu öffnen. Daraufhin gingen ein 31-Jähriger sowie ein 25-Jähriger auf den Polizisten los und es entwickelte sich eine Rangelei.
Die Lage beruhigte sich anschließend und der Gesuchte 31-Jährige gab an, die Geldbuße nun zahlen zu wollen, um der Haft zu entgehen. Beim Verlassen der Wohnung kam es erneut zu Widerstandshandlungen im Wohnungsflur, die von den Polizisten beendet wurden.
Vier Beamte sowie der 25- und der 31-Jährige erlitten dabei leichte Verletzungen. Der 65-Jährige, der erheblich unter dem Eindruck des Geschehens stand, kam vorsorglich in ein Krankenhaus, eine stationäre Behandlung war jedoch nicht erforderlich.
Nach Beendigung aller polizeilichen Maßnahmen wurden die Beteiligten wieder entlassen. Die verletzten Polizisten blieben im Dienst.
Es wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung, Körperverletzung, Widerstands, Bedrohung und Beleidigung ermittelt.
„Gib mir mein Handy“ – 30-Jähriger fordert Handy vom Bundespolizisten
Mit den Worten:“ Gib mir mein Handy zurück“, forderte ein 30-jähriger Mann, heute Morgen, einen Hundeführer der Bundespolizei in Dortmund auf, ihm sein Smartphone auszuhändigen. Spätere Ermittlungen ergaben, dass die Bundespolizei das Handy gar nicht sichergestellt hatte. Weil er sich später erdrosseln wollte, wurde er in eine Klinik eingeliefert.
Gegen 05.45 Uhr war der 37-jährige Bundespolizist gerade dabei, seinen Diensthund „Gina“ in einen Streifenwagen zu bringen, als der 30-jährige Algerier vor der Bundespolizeiwache am Dortmunder Hauptbahnhof auftauchte.
Verbal aggressiv forderte er den Beamten auf, ihm sein offensichtlich durch die Polizei sichergestelltes Smartphone auszuhändigen. Noch bevor er dem äußerst aufgebrachten 30-Jährigen anbieten konnte, zu recherchieren, ob die Bundespolizei das Handy tatsächlich sichergestellt hatte, griff er den Beamten mit einem Faustschlag an. Dieser konnte dem Schlag ausweichen und den Angreifer von sich stoßen.
Daraufhin nahm der Algerier seine Jacke, legte sich diese um den Hals und versuchte sich damit zu erdrosseln. Mehrere Bundespolizisten überwältigten ihn und führten ihn in die Wache. Da er auch dort versuchte sich selbst zu verletzen, wurde er nach Rücksprache mit einem Arzt und dem Ordnungsamt, unter Begleitung von mehreren Bundespolizisten, in eine Dortmunder Klinik eingeliefert.
Ermittlungen ergaben, dass die Bundespolizei sein Handy nicht sichergestellt hatte. Gegen den Asylbewerber wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstands eingeleitet.