Karlsruhe | Die Bundesanwaltschaft hat am gestrigen Dienstag (20. Dezember 2016) aufgrund eines Haftbefehls des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs vom 13. Dezember 2016 den 24-jährigen marokkanischen Staatsangehörigen Redouane S. in Niedersachsen durch Polizeibeamte des Bundeskriminalamts (BKA) festnehmen lassen. Zudem wurde die Wohnung des Beschuldigten durchsucht.
Der Beschuldigte ist dringend verdächtig, sich in den Jahren 2014 und 2015 als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) beteiligt zu haben.
Im Haftbefehl wird dem Beschuldigten im Wesentlichen folgender Sachverhalt zur Last gelegt:
Der Beschuldigte gehörte der Gruppe um das IS-Führungsmitglied Abdelhamid Abaaoud, einen der mutmaßlichen Planer und Attentäter der am 13. November 2015 verübten Anschläge in Paris, an. Ihm kam als Aufgabe die Sicherung von konspirativen Wohnungen in der Türkei und in Griechenland im Zeitraum von Oktober 2014 bis Frühjahr 2015 zu, die zur Anschlagsvorbereitung dienten. Der Beschuldigte war zudem in die von Abaaoud angeleiteten Planungen und Vorbereitungen des konkreten Anschlags am 15. Januar 2015 in Verviers/Belgien eingeweiht. Auch nach seiner Einreise nach Deutschland im Mai 2015 stand er in Kontakt zu der Gruppe um Abaaoud und hielt sich für weitere Anweisungen bereit.
Der Beschuldigte wurde heute dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihm den Haftbefehl eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.