[dropcap color=“#1e73be“ font=“0″]B[/dropcap]undesweit | Oftmals versuchen Kriminelle mit recht plumpen, leicht durchschaubaren Methoden Ahnungslose um ihr Geld zu bringen. Hier hilft meistens der gesunde Menschenverstand als ausreichender Schutz. Das trifft auf die nachfolgend dargestellte neue Internet-Betrugsmasche jedoch nur bedingt zu. Kriminelle verschaffen sich hier nämlich zunächst Zugang zu fremden Facebook-Accounts. Alternativ legen die Betrüger schlicht ein neues Facebook-Konto mit identischem Namen und gleichem Profilbild an, sie klonen so praktisch ein vorhandenes Facebook-Konto.
Nicht nur die Polizei warnte bereits vor der Masche, sondern auch zahlreiche Medien.
Bericht der Süddeutschen Zeitung
Bericht der WAZ
Bericht im Berliner-Kurier
Da SEK-Einsatz.de aktuell weitere Clone-Versuche vorliegen, warnen wir aktuell besonders vor folgenden Facebook-Seiten und Facebook-Gruppen:
[list icon=“momizat-icon-bug“ icon_color=“#dd3333″ ]S.E.K. Spezial Einsatz Kommandos,Die Bundespolizei,Die Kriminalpolizei,Polizei in NRW,Einsatz: Notruf[/list]Diese Gruppen und Facebook Seiten wurden mit geklauten Bildern und Texten – sehr viele u.a. von SEK-Einsatz.de – von ein und demselben Administrator erstellt. Dabei versuchen die Täter oftmals durch den Anschein offizielle Behördenseiten zu sein, an persönliche Daten und Profilbilder von den Facebook-Mitgliedern zu kommen um später die Facebook-Konten zu klonen.
Erst vor einigen Wochen hatte die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein vor diesem Phänomen gewarnt, nachdem sich derartige Fälle erstmalig auch in der hiesigen Region gehäuft hatten. Erst Ende April (22.04.2014) hatten die zuständigen Ermittler des für Betrugsdelikte zuständigen Siegener Kriminalkommissariats wieder alle Hände voll zu tun: Zahlreiche Betroffene erkundigten sich per Telefon bei den Ermittlern oder erschienen persönlich auf dem Kommissariat, um dort Strafanzeige zu erstatten.
Auch bei den aktuell Geschädigten waren die perfiden Betrüger wieder mit ihrer bereits dargestellten Masche erfolgreich:
Nachdem sie das betreffende Facebook-Profil geklont hatten, sandten sie Facebook-Freunden (des geklonten Profils) Nachrichten mit der Bitte um Mitteilung der Handynummer, weil man diese angeblich verloren hätte. Diese Handynummer geben die Täter dann bei einem Online-Bezahldienst ein bzw. an. Das „Opfer“ erhält daraufhin per SMS einen Sicherheits- bzw. Zahlencode zugesandt, welcher tatsächlich aber eine Transaktionsnummer (TAN) ist – und wird dann im weiteren Verlauf von den Tätern gebeten, diesen Code nun über Facebook an den vermeintlichen „Freund“ weiter zu leiten. Geschieht dies jedoch, nimmt das Verhängnis seinen folgenschweren Lauf und die Betrüger sind am Ziel. Denn sie haben jetzt die Möglichkeit, beispielsweise auf fremde Kosten einzukaufen oder im Internet an kostenpflichtigen Spielen teilzunehmen. Bezahlt wird nämlich mit der (nächsten) Handyrechnung des Geschädigten!
Auch bei dieser Phishing-Methode hilft – wie allgemein üblich und gültig – ein grundsätzliches Misstrauen – auch wenn es sich um vermeintliche Freunde handelt. Generell ist es daher nicht ratsam, seine Handynummer über soziale Netzwerke weiter zu geben.
Sollten Facebook-„Freunde“ also nach der Handynummer fragen, so könnte es sich um diese neue Betrugsmasche handeln. Spätestens wenn Transaktionsnummern aus SMS an den „Freund“ übermittelt werden sollen, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Betrugsversuch. Deshalb empfiehlt die Kreispolizeibehörde dringend, gleichgelagerte Anfragen zu ignorieren.
[quote font=“0″]Generell rät die Polizei: „Seien Sie sensibel. Wenn Sie Nachrichten bekommen, mit denen Sie Zahlencodes bestätigen oder weitergeben sollen, vergewissern Sie sich, dass der Empfänger auch tatsächlich die Person ist, für die Sie sie halten!“[/quote]Kriminelle können die Daten Ihres Clone-Kontos für jeden öffentlich zugänglich machen, jeder sieht dann alle Ihre Bilder oder auch die nur für Ihre tatsächlichen Freunde bestimmten Nachrichten.
Wer die Gewalt über Ihr Clone-Konto mit Ihren Daten hat, kann in Ihrem guten Namen Verbrechen begehen und zum Beispiel Ihre Freunde um Geld bitten oder diese mit Nachrichten und Chats in eine Falle locken, zum Beispiel auf eine gefährliche Webseite mit Schadprogrammen.
Prüfen Sie deshalb, ob jemand Ihr Facebook-Konto kopiert hat. Verlassen Sie sich nicht auf andere, sondern suchen Sie regelmäßig bei Facebook nach Ihrem Namen und prüfen Sie, ob es ein zweites Konto unter Ihrem Namen gibt. Melden Sie einen solchen Fall dann sofort Facebook und bringen Sie diesen Betrug umgehend zur Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle.
Seien Sie vorsichtig bei Rufnummern in Nachrichten und Chats.
Erhalten Sie von Freunden die Aufforderung Geld zu schicken oder diese unter einer ungewöhnlichen Rufnummer anzurufen, dann wenden Sie sich über eine Ihnen bekannte andere Rufnummer oder per E-Mail an Ihren Freund und prüfen Sie die Information nach. Handelt es sich um einen Betrugsversuch, sollten Sie diesen bei der örtlichen Polizeidienststelle zur Anzeige bringen.
Auch warnen wir aktuell vor der Facebook-Seite [icon type=“vector“ icon=“momizat-icon-bug“ size=“24″ icon_color=“#dd3333″ ] „SEK GSG9 KSK Spezialeinsatzkräfte der Polizei und Bundeswehr“. Dort ist ein Weblink zu einer .tk Domain angegeben, die mit Trojanern und Viren versehen ist.
Unser Tipp: Besuchen Sie auf keinen Fall diese Webseiten und treten Sie, sofern Sie dort Mitglied sind, diesen Gruppen aus und entfernen Sie Ihr „Gefällt Mir“.
Schützen Sie sich und Ihren Computer. Weitere ausführliche Informationen zum Thema „Schutz im Internet“ erhalten Sie unter www.polizei-beratung.de