Essen | Ab kommenden Montag (05.09.) wird das Ruhrgebiet Schauplatz der traditionellen internationalen Vergleichsübung von Spezialeinsatzkommandos aus dem Bundesgebiet und dem europäischen Ausland der Polizei sein. Insgesamt zehn Mannschaften aus drei Nationen werden sich an 12 Wettkampfstätten an vier Tagen bis an die absolute körperliche und mentale Belastungsgrenze messen. Das versprach der Leiter der Spezialeinheiten beim Polizeipräsidium Essen Martin Fischer. Das SEK Essen ist in diesem Jahr der Ausrichter der alle zwei Jahre stattfindenden Vergleichsübung und hat über Wochen die anspruchsvollen, einsatzbezogenen Übungen gestaltet. Um keinen Wettbewerbsvorteil zu haben nimmt der jeweilige Ausrichter an der Veranstaltung nicht aktiv teil.
Gegenüber SEK-Einsatz.de erklärte Fischer am Mittwoch in Essen das weitergehende Ziel des Vergleichswettkampfes: „Sinn und Zweck dieser Vergleichsübung ist der gemeinsame Erfahrungsaustausch von Kollegen verschiedener SEKs der Länder, die sonst nicht alltäglich zusammenarbeiten, um voneinander zu lernen. Besonders in der heutigen Zeit vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage, ist die Zusammenarbeit von Spezialeinheiten über die Ländergrenzen hinweg enorm wichtig. In einer unbekannten Situation müssen wir uns gemeinsam orientieren und als Team die Lage lösen.“
Zuletzt zeigte das der verheerende Amoklauf von München – wir berichteten – wie wichtig das koordinierte Zusammenspiel verschiedener Spezialeinheiten bei einer solchen Lage ist. Binnen kürzester Zeit wurden rund 2.300 Einsatzkräfte u. a. von SEKs, GSG 9 und dem österreichischen EKO Cobra zusammengezogen.
Welche Übungen und Taktiken genau ab Montag beim SEK-Wettkampf Ruhrpott 2016 stattfinden werden, sagte der SE-Leiter nicht. Jedoch demonstrierte ein fünfköpfiges Team vom SEK Essen am heutigen Mittwoch eindrucksvoll am Baldeneysee, einige Elemente aus dem alltäglichen Dienstbetrieb die kommen könnten.
Nachdem das Team mittels Eurocopter EC 135 luftverlastet wurde und am See eintraf, mussten sich die SEK Beamten mittels fast-roping am Ufer zu einem Schlauchboot ablassen. Nun hieß es mit einem Schlauchboot ein „Ausflugsschiff“ anzupaddeln, zu stürmen und eine 60 Kilo schwere lebensgroße Puppe (fiktive Geisel) zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Dazu musste die SEG anschließend eine rund 10 Meter hohe Brücke mit der „Geisel“ über ein Seil nach oben klettern.
Fischer machte deutlich, dass sämtliche Übungen nur als Team lösbar sind und man intelligente Lösungen finden muss. Auch beim SEK-Vergleichswettkampf Ruhrpott 2016 steht Teamwork im Mittelpunkt.
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Das Spezialeinsatzkommando Essen freut sich auf seine SEK-Gäste aus Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Münster, Südbayern, Mecklenburg-Vorpommern sowie zwei Einheiten aus den Niederlanden. Besonders freut sich der SE-Leiter persönlich auch auf die Interventionseinheit „Skorpion“ aus der Schweiz.
SEK-Einsatz.de wünscht allen Beteiligten viel Erfolg und einen regen Erfahrungsaustausch. Nach Ende des Wettkampfes werden wir Nachberichten.