Bad Langensalza – Die Geiselnahme die seit dem heutigen Dienstagmittag (29.03.2011) in Bad Langensalza über Stunden anhielt, SEK Einsatz berichtete, ist durch das Spezialeinsatzkommando (SEK) Thüringen unblutig beendet worden.
Der 30-Jährige Geiselnehmer, der sich nach einem gescheiterten Raubüberfall am frühen Morgen (ca.09:00Uhr) mit seinem 4-jährigen Sohn in seiner Wohnung verbarrikadiert hatte, konnte in einem „günstigen Moment“, so Polizeisprecher Thomas Soszynski derPolizeidirektion Nordhausen, „von den Spezialkräften überwältigt werden“.
„Verletzt wurde bei dem Zugriff niemand“, bestätigt Thomas Soszynski auf Anfragen von SEK-Einsatz.
Der 30-jährige Vater, bedrohte am frühen Morgen die Kassiererin eines Supermarktes in Bad Langensalza mit einer Waffe, da er den Einkauf nicht zahlen konnte. Nachdem er die Waffe gezeigt hatte, flüchtete der 30-Jährige mit seinem Sohn in seine Wohnung. Der Angestellten des Supermarktes war der Mann von zahlreichen Einkäufen bekannt, der bis dato noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten war. Die alarmierte Polizei fuhr auf Grund der Zeugenaussage zu der Wohnanschrift des Täters. Als die eingesetzten Beamten an der Tür klopften, drohte der Mann damit „Das alles in die Luft fliegt wenn jemand zu Nahe kommt“, berichtet Thomas Soszynski.
Daraufhin wurden die Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes Thüringen verständigt. Polizeibeamte der Verhandlungsgruppe (VG) hatten daraufhin telefonisch Kontakt mit dem Mann aufgenommen und über Stunden verhandelt um ihn zur Aufgabe zu bewegen. Auch die Mutter des 4-jährigen Kindes wurde in die Gespräche mit eingebunden. In den Telefonaten konnten die Beamten auch kurzzeitig mit dem Sohn sprechen. Da die Verhandlungen stagnierten und immer schwieriger wurden, entschied sich die Einsatzleitung während eines Telefonates zwischen der VG und dem Täter, die Wohnung durch die SE-Kräfte stürmen zulassen.
Die Beamten des SEK konnten den Täter widerstandslos festnehmen.
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Video: YouTube | Thüringer Allgemeine
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Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einer Geiselnahme in Bad Langensalza aus.
Es gebe keine Anhaltspunkte, dass der Vierjährige von seinem Vater benutzt wurde, um Druck auszuüben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Dirk Germerodt, am Mittwoch. Für den 30-Jährigen sei die Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik beantragt worden. Es gebe Anhaltspunkte für eine Erkrankung. Bei den Waffen, die in der Wohnung gefunden wurden, handelt es sich laut Germerodt um eine Softair-Waffe und ein Luftdruckgewehr. Dafür sei kein Waffenschein nötig.
Der Vierjährige wird derzeit in einer Kinderklinik behandelt. Es gehe dem Vierjährigen der Situation entsprechend gut, teilte das Landratsamt des Unstrut-Hainich-Kreises am Mittwoch mit. Derzeit sei noch offen, wie lange der Krankenhausaufenthalt dauere und wohin das Kind danach kommt.