Berlin | Am Freitag stellten Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) und Polizeipräsident Klaus Kandt die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik (PKS) für 2015 vor. Demnach wurden 569.549 Straftaten erfasst (26.393 Fälle mehr als 2014).
Die Zahlen für Taschendiebstähle (+25,8 %), Ladendiebstähle (+14 %) und Kellereinbrüche (+34,6 %) stiegen 2015 an. Bodo Pfalzgraf, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Berlin: „Reisende Banden bleiben ein Riesenproblem in Berlin. Außerdem muss die Justiz sich verstärkt als Bestandteil der öffentlichen Sicherheit begreifen und Taschendiebe schnell aburteilen.“
Besonders tragisch: Die Zahl der Gewalttaten gegen Polizeibeamte stieg auf 2.582 Taten (+149 Fälle). Das sind rund 7 Übergriffe pro Tag. „Das ist nicht hinzunehmen“, sagt der Landesvorsitzende. Er fordert: „Wir brauchen den Taser und Körperschutzkameras, damit diese Zahlen schnell sinken“. Auch die Zahl der Drogendelikte ist im vergangenen Jahr angestiegen. Insgesamt wurden 15.753 Fälle (+17 %) registriert. Bodo Pfalzgraf: „Diese Zahlen zeigen, dass der hohe Verfolgungsdruck seine Wirkung zeigt.“
Die politisch motivierte Kriminalität bleibt auf hohem Niveau. Pfalzgraf: „Wir müssen konsequent gegen solche Gewalt, egal aus welcher Ecke, vorgehen.“
Positiv bleibt anzumerken, dass Prävention im Einbruchsbereich wirkt und Rohheitsdelikte sinken.
Für die Sicherheitslage der Hauptstadt fehlen enorme Geldsummen. Allein für Gebäude beläuft sich der Investitionsstau auf 100 Millionen €. Für Ausstattung und Technik fehlen weitere 100 Millionen € und um die Polizei in die digitale Welt zu bringen fehlen weitere 100 Millionen €. Pfalzgraf abschließend: „Wer eine sichere Hauptstadt will, muss auch in die Zukunft investieren.“