Berlin | Während der Flüchtlingsstrom nach Deutschland nicht abreist, Politiker über Obergrenzen und deren Hilfen streiten, packte der Landesverband Berlin der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am Dienstagabend an und startete die Aktion „Hilfe für Obdachlose“. In der Hauptstadt gibt es nach Schätzungen der Bahnhofsmission am Zoo rund 6.000 Obdachlose und gerade einmal 700 Schlafplätze. Vor knapp zwei Wochen gab es den ersten Kältetoten am Berliner Kudamm.
Mitinitiator der Aktion, der stlv. Landesvorsitzende der DPolG Berlin Boris Biedermann sagte: „Besonders in extrem starken Kälteperioden muss es Notunterkünfte für Obdachlose geben. Dieses könnten auch zwei Sporthallen sein, die am Tage wieder geräumt werden. Mich persönlich hat der Dialog mit den Obdachlosen in den letzten Tagen sehr nachdenklich gemacht.“
Mehrere Wochen wurden Spenden gesammelten und Sponsoren gesucht, um am Dienstagabend Decken, Schlafsäcke, warme Kleidung und Essen zu verteilen. Rund 480 Obdachlose nutzten die Möglichkeit und kamen zur Bahnhofsmission am Zoo. Dutzende Helfer verteilten die Spenden so wie rund 650 Essen & 700 Verpflegungsbeutel. Unter den Helfern neben der DPolG waren auch bekannte Personen wie Carsten Stahl, Neuköllns Vize-Bürgermeister Falko Lieke (CDU) sowie Michael Braun (CDU), Erol Özcarak (SPD) und der Initiator der Aktion Kampfsportler Andreas Marquardt.
Auch der Bundesvorsitzende der DPolG Rainer Wendt zeigte sich beeindruckt: „Die Polizei ist dabei, wenn Hilfe gebraucht wird, deshalb bin ich sehr stolz auf das Engagement meiner Kolleginnen und Kollegen bei „Hilfe für Obdachlose“. Polizisten wissen: Auch wer Uniform trägt, gehört zur Zivilgesellschaft.“