Alsdorf | Die Aachener Polizei hat heute mit einem Großaufgebot von Kräften insgesamt sieben Personen vorläufig festgenommen – wir berichteten.
Ein vermuteter Bezug zu den Anschlägen in Paris konnte im Rahmen der Ermittlungen zunächst nicht bestätigt werden.
Anlass der Maßnahmen war der Hinweis einer Zeugin aus einem anderen Bundesland zu einem Fahrzeug mit Aachener Kennzeichen, das sie am vergangenen Mittwoch beobachtet hatte. Die Zeugin war überzeugt davon, unter den Insassen einen der Drahtzieher der Anschläge in Paris erkannt zu haben. Die Aachener Polizei nahm den Hinweis sehr ernst und ging ihm sofort und unter Einhaltung der größtmöglichen Sicherheitsvorkehrungen nach.
Spezialeinsatzkräfte der Polizei überprüften das Fahrzeug heute Vormittag auf der Joseph-von-Fraunhofer-Straße. Die drei Insassen konnten nach Verlassen des Fahrzeugs vorläufig festgenommen werden. Während des Einsatzes erkannte einer der eingesetzten Beamten in einem relevanten Mehrfamilienhaus in Alsdorf-Schaufenberg eine männliche Person, die eine hohe Ähnlichkeit zu dem mit Haftbefehl gesuchten Attentäter von Paris (Salah Abdeslam) aufwies.
Im Haus nahmen die Spezialeinsatzkräfte vier weitere verdächtige männliche Personen vorläufig fest. Alle festgenommenen Personen sind zwischenzeitlich zweifelsfrei identifiziert. Es steht fest, dass es sich bei den Festgenommenen nicht um im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris gesuchte Personen handelt.
Die Aachener Polizei wurde bei dem Einsatz durch zahlreiche auswärtige Kräfte unterstützt und sperrte den Einsatzbereich weiträumig ab. Während des laufenden Einsatzes konnten aus ermittlungstaktischen Gründen keine detaillierten Angaben zum Einsatz gemacht werden.
de Maizière: „Die Gefährdungslage ist wirklich hoch“
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte am Abend auf einer Pressekonferenz in Berlin: „Die Gefährdungsszene soll verunsichert und es soll verhindert werden, dass es zu Folge-Anschlägen oder Nachahmungstaten kommt. Dabei sind natürlich viele nervös. Wir bekommen viele Zeugenhinweise und gehen diesen nach. Es gibt Trittbrettfahrer, Hinweise, Drohungen – man kann nie ganz sicher sein, ob diese ernst sind. Das müsse nun ausgewertet werden. Wir beurteilen die Lage als ernst, aber es gibt keinen Grund zur Panik.„