Berlin | In der vergangenen Woche hat die Polizei Berlin im Rahmen einer fünftägigen Schwerpunktaktion im gesamten Stadtgebiet intensive Kontrollen zum Schutz von Radfahrern an verkehrsreichen Kreuzungen und Einmündungen durchgeführt. Im Fokus der gezielten Überwachung stand vorrangig das Verhalten rechtsabbiegender Kraftfahrzeugführer gegenüber Radlern.
„Viel zu häufig muss tagtäglich beobachtet werden, wie unaufmerksame Kraftfahrer ihrer Rückschaupflicht nur ungenügend nachkommen und deshalb den Vorrang der Radfahrer missachten„, erklärte ein Polizeisprecher.
Wie hochgradig gefährlich solche Verstöße für das Leben und die Gesundheit von Radfahrern regelmäßig sein können, wurde tragischer Weise auch während der Aktionswoche überdeutlich, als am vergangenen Mittwoch ein 63-jähriger Radfahrer in der Köpenicker Landstraße von einem nach rechts abbiegenden Sattelschlepper tödlich verletzt wurde. Lastkraftwagen sind bei den Kontrollen auch daraufhin überprüft worden, ob das Sichtfeld der Fahrer in den Führerhäusern in unzulässiger Weise zum Beispiel durch Wimpel, Gardinen, Bilder oder andere Gegenstände eingeschränkt gewesen ist. In drei Fällen wurden solche Verstöße festgestellt.
Insgesamt wurden 1.447 Kraftfahrzeugführer nach Fehlverhalten beim Abbiegen angehalten und eindringlich zu den Gefahren ihrer Fahrweise aufgeklärt sowie sensibilisiert. In 429 Fällen waren die Verstöße so eindeutig und gravierend, dass Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt werden mussten. Dabei kam es weniger darauf an, möglichst viele Verstöße festzustellen. Vielmehr stand die Qualität der Überwachung im Vordergrund. Beispielsweise wurden auch die betroffenen Radfahrer angehalten und zum Kontrollort gebeten, um gegenüber den Kraftfahrern die Gefährlichkeit des gerade Erlebten anschaulich zu bezeugen.
Selbstverständlich wurden aber auch die Radfahrer selbst in ihrem Verhalten überwacht. Insbesondere ahndeten die Polizisten die hochriskanten Rotlichtfahrten von Radlern.
Dazu war die Polizei Berlin auch selbst mit ihrer Fahrradstaffel im Einsatz. Wie hier z. B. am Dienstag nahe des Alexanderplatzes.
„Insgesamt zeigen die Erfahrungen, diesen Schwerpunkt bei den Verkehrskontrollen beizubehalten. Eine vergleichbare Aktion ist daher bereits für Mitte Juli geplant„, heißt es aus dem Polizeipräsidium.