Berlin | Von 11 bis 18 Uhr überprüften etwa 80 Polizeibeamte fünf Wettbüros, vier Spielhallen und 33 Gaststätten. Der Schwerpunkt der Razzia lag dabei in der Neuköllner Sonnenallee, wo die Beamten 21 Spielstätten kontrollierten.
„Ziel ist die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Die Beanstandungsquote liege bei 80 bis 90 Prozent,“ so Polizeisprecherin Jakubowski.
Unterstützt wurden die LKA Fahnder von der Steuerfahndung, dem Ordnungsamt, der Senatsverwaltung für Wirtschaft sowie von Kräften des Beweissicherungs- und Festnahmezuges (BFZ) der Polizei Berlin. Die Polizisten leiteten insgesamt acht Strafermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels ein und stellten 95 Ordnungswidrigkeiten fest. In einem Cafe-Casino stießen die Beamten des BFZ auf einen Angestellten, welcher zur Fahndung ausgeschrieben war um seinen Führerschein einzuziehen. Ausserdem konnte er bei der Kontrolle keinerlei Papiere zu seiner Identität vorlegen.
Fotos: © Tomas Moll
Zwölf weitere Spielstätten wurden in anderen Berlinern Bezirken überprüft. Es gab sechs Spielstätten, die keine Beanstandungen aufwiesen. In einem Fall besteht der Verdacht eines manipulierten Geldspielgeräts, wozu die Ermittlungen weiter andauern.
Berlin ist das einzige Bundesland, dass über ein Fachkommissariat zur illegalen Glücksspielbekämpfung verfügt. Nach Angaben von LKA-Dezernatsleiter Stephan Strehlow gibt es in Berlin etwa 600 Spielhallen, 300 Wettbüros und schätzungsweise an die 2500 Café-Casinos mit oft mehreren illegal aufgestellten Spielautomaten.
„Das ufert aus und der Schaden geht in die Millionen,“ so Strehlow im Interview. Vorschläge zur Eindämmung des illegalen Glücksspiels hat Strehlow viele. „Da es auf Bundesebene keine gemeinsame Gesetzeslage gibt und auch der Staat an dem Geschäft verdient, wird es schwierig sein das Problem endlich dauerhaft in den Griff zu bekommen“, so der Dezantsleiter abschließend.