Berlin | Die Berliner Polizei konnte einen 36-jährigen Mann festnehmen, der im Verdacht steht Kinder sexuell missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Bereits am Dienstag dieser Woche sei ein Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen vollstreckt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Nach umfangreichen Ermittlungen des Landeskriminalamt (LKA) Berlin gehen die Ermittler davon aus, dass der Beschuldigte unter Verwendung mehrerer Profile im Messengerdienst WhatsApp und in sozialen Netzwerken auf die 9 – 14 Jahre jungen Mädchen eingewirkt hat, um diese sexuell zu missbrauchen und auch an andere Männer, mit denen er über das „Darknet“ in Kontakt trat, für sexuelle Handlungen zu vermitteln.
Dabei gab er sich u. a. als 13-jähriges Mädchen und deutlich jüngerer Mann aus, um durch das Zusammenspiel der erfundenen Personen im Chat das Vertrauen der Mädchen zu gewinnen. „Hierbei ging der Tatverdächtige äußerst konspirativ vor und nutzte für die Kommunikation mit Kindern und Freiern ausschließlich offene und frei zugängliche WLAN-Hotspots„, heißt es in der Mitteilung der Berliner Polizei.
Nur durch hartnäckige und intensive Ermittlungen zahlreicher Polizeibeamter in verschiedenen Bundesländern, unter dem Einsatz verdeckter Maßnahmen sowie technischer Mittel konnte der Tatverdächtige identifiziert werden. „An den Ermittlungen zur Identifizierung des Tatverdächtigen waren zeitweise auch Beamte aus Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg und Sachsen beteiligt„, so die Polizei Berlin.
Am Dienstag schlugen die Ermittler an vier Orten in Berlin sowie weiteren 19 Orten bei potentiell Geschädigten und Kontaktpersonen im gesamten Bundesgebiet und in Österreich zu und durchsuchten die Objekte. Dabei konnte umfangreiches Beweismittel wie versteckte Speichermedien, Handys und Computer sichergestellt werden.
Rudi Cerne im Video: Kinder sicher im Netz
Der Tatverdächtige befindet sich seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an.